Unter Tradern ist solch ein Tag wie der heutige gar nicht so einfach zu handeln. Manche haben sich nämlich an die steigende Kurse gewöhnt, sie erwarten, dass der Markt nach schwächerem Beginn direkt wieder steigt. So kennen sie es aus der Vergangenheit. Wenn dann solche Tage aufkommen, an denen der DAX nur eine Richtung kennt, dann leidet nicht nur der Trader, sondern auch sein Konto.
Eingebranntes lässt sich nicht so leicht verändern. Jemand, der die letze Wochen stetig Long gegangen ist und sich von der Kraft der Bullen anstecken lassen hat, der ist mit solch einem Minustag überfordert. Schon zur Eröffnung war sich dieser Trader sicher, dass der Markt steigen würde. Doch der erste Longversuch scheitert. Auch als der Index weiter fällt, will sich der Trader nicht von seiner Haltung abbringen lassen. Er versucht seinen nächsten Long bei der Unterstützung bei 9383 Punkten.
Wie der heutige Chartverlauf zeigt, ist auch dieser Versuch gescheitert, denn der Markt kannte nur die Richtung nach Süden. Das wurmt den Trader. Er kann nicht verstehen, warum der Markt nicht so reagiert, wie er es aus den letzten Wochen gewohnt war. Auch sein Blick für den Chart ist getrübt. Er sucht Chancen auf steigende Kurse, obwohl alle anderen scheinbar verkaufen wollen.
So war es nur eine Frage der Zeit, bis auch der Unterstützungsbereich bei 9357 Punkten als Longversuch genutzt wurde. Auch dieser wurde direkt und ohne Widerstand von den Marktteilnehmern aufgegeben. Zurück bleibt ein Trader, der die Welt nicht versteht. Gleichzeitig kosten ihn die vielen Verlusttrades Nerven und Geld. Wenn er jetzt mit der Marktsituation überfordert ist, dann wird er seinen Einsatz erhöhen, um seine bisherigen Verluste aufzuholen.
Der Trader hofft jetzt auf den dicken Unterstützungsbereich bei 9300 Punkten. Kurzeitig kann sich der Index auch dort stabilisieren, das macht ihm Mut, jedoch sollte dieser Bereich nicht lange gehalten werden. Der DAX fällt weiter und vergrößert das Minus auf dem Konto des Traders. Der Trader gibt auf und sieht sich den Chartverlauf aus der Distanz an. Manch einer wundert sich genau in diesem Moment über seine Longversuche.
An der Börse versuchen sich alle Teilnehmer an Regeln und Marktgesetze zu halten. So ist es nicht unüblich, dass sich bestimmte Handlungsweisen einbrennen. Es ist wichtig, immer auch der Negativseite, also dem Fall des Verlustes, genug Aufmerksamkeit zu schenken. Es spricht nichts gegen einen Longversuch an bestimmten Kursmarken. Dieser muss allerdings gut abgesichert sein und der Einsatz darf nicht zu hoch sein.
Ein Trader hat es nicht einfach. Er ist den Verlockungen des Marktes ausgesetzt und trotzdem muss er die mentale Stärke aufbringen, sich nicht verleiten zu lassen. Er muss auf das richtige Tradingsignal warten. Sofern sich dieses nicht zeigt, heißt es: vorsichtig sein. Entweder wagt man sehr vorsichtige Trades oder man wartet an der Seitenlinie. Warten ist eine legitime Disziplin an der Börse. Sie ist genauso gut, wie Long oder Short gehen. Das Warten fällt vielen Tradern schwer, dabei hat es einen großen Vorteil: Das Tradingkonto leidet nicht.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team
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