Heute ist Griechenland wieder an den Kapitalmarkt zurückgekehrt. Das wird laut gefeiert. Die Medien überschlagen sich gar vor Lobeshymnen. Dabei ist solch ein Schritt nicht gleichzusetzen mit einem Zurück in die Championsleague, nein, eher mit einem Zurück an ein Infusionsgerät. Jedenfalls soll die Nachfrage enorm gewesen sein. Was nach einer Erfolgsmeldung klingt, soll in Wirklichkeit den Anlegern Sand in die Augen streuen.
Man kann manchmal an der Objektivität der Medien zweifeln. Soviel Euphorie wegen einer kleinen Griechenlandanleihe ist fehl am Platz. Zudem wissen die Medien, dass in Griechenland alles brachliegt, die Wirtschaft auf Sparflamme brennt und die Arbeitslosigkeit enorm ist. Was sollen also diese Lobesgesänge?
Noch ein Punkt ist auffällig. Die Nachfrage nach den neuen Anleihen soll angeblich riesig gewesen sein. Man spricht, je nach Quelle, von 20-25 Milliarden Euro, obwohl Anleihen in Höhe von 2,5 Milliarden platziert wurden. Die Medien verpassen dieser Schlagzeile einen drängenden Unterton. Sie verbreiten das Gefühl, als wäre etwas Wertvolles verteilt worden und man selbst hätte diese Gelegenheit verpasst. Genau darum geht es.
Die Aufmerksamkeit der Investoren, die sich diese Runde noch nicht getraut haben zu investieren, wird nun auf dieses, eher kleine Ereignis, gelenkt. Sie sollen sehen, dass Griechenland nun zurück am Kapitalmarkt ist, dass man dem Land nun wieder etwas zutraut, nämlich, dass es seine Schulden zurückzahlen wird. Vor allem aber gilt Griechenland mit diesem Schritt wieder als kreditwürdig.
Die Investoren sollten sich nicht täuschen lassen. Griechenland ist keineswegs in der Lage, sich selbst zu refinanzieren. Mit dieser eher kleinen Aktion, das Volumen ist für den Anleihemarkt noch kleiner als der berühmte Tropfen, will man die Investoren für größere Geschäfte gewinnen. Nur darum geht es.
2,5 Milliarden Euro haben die begleitenden Banken in der Portokasse. Wenn sie die Nachfrage nach dieser Emission überdrehen wollen, dann können sie das leicht machen. Das klingt dann ernorm, was es in Wirklichkeit gar nicht ist. Man muss die gehandelten Beträge daher in Relation betrachten.
Auch Hütchenspieler lassen bei kleineren Einsätzen die Spieler gewinnen. Diese Lockaktion soll neue Spieler anziehen, die sich für dieses scheinbar sichere Geschäft interessieren. Wird der Einsatz dann erhöht, dann verlieren die Investoren ihre größeren Einsätze.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team