Signale

An der Börse gibt es für viele Anleger nur zwei Möglichkeiten. Entweder sie entscheiden sich für eine Handlung (z. B. Kauf oder Verkauf von Aktien) oder sie warten, dass sich der Aktienmarkt in die gewünscht Richtung bewegt. Während sie bei fallenden Aktienkursen stöhnen und sich den Vorwurf machen „ach hätte ich doch nur verkauft“ ist es bei steigenden Kursen ganz anders. Bei fallenden Kursen dominiert die Angst und bei steigenden ist die Gier zurück, die den Anleger lähmt.

An fallenden Tagen sind die Marktteilnehmer besonders getroffen. Man hat den Bildschirm vor Augen, sieht die roten Kurse, die Minuszeichen und den fallenden DAX auf der DAX-Tafel. Der Anleger sucht nach Gründen für den Preisverfall und beobachtet ängstlich sein Depot. Nur handeln kann er in so einem Moment nicht.

Meist plagen den Anleger dann Gedanken wie, dass er zu gierig war und er fragt sich, warum er nicht früher seine Gewinne glattgestellt hat. Diejenigen Anleger, die im Verlust sind, haben es da ungemein schwerer, denn sie müssen den Druck des Verlierens aushalten. Jeder Euro, der dahinschwindet, ist nämlich hart erarbeitet (anders, wenn der Gewinn dahinschmilzt). Und das tut weh.

Zwischen den Verkaufstagen kommt es zu einer aufsteigenden Korrektur. Die Aktienkurse steigen und der allgemeine Markt zeigt sich von seiner positiven Seite. In diesem Moment müsste der kürzlich klagende Anleger seine Chance nutzen und seine Anteile verkaufen.

Derjenige, der zuvor den Gewinn geschmälert hatte, der bekommt jetzt höhere Preise für seine Aktien geboten (und könnte verkaufen). Derjenige, der im Verlust war, kann bei steigenden Kursen den Markt ohne Verlust (und ohne Schaden) verlassen. Leider handeln beide genannten Gruppen nicht, obwohl der Markt ihnen diese Gelegenheit dafür gibt. Das hat seinen Grund.

Denn sobald der Aktienmarkt anfängt zu steigen, will man von Risiken nichts hören. Auch nicht, dass man es selbst war, der vor wenigen Tagen noch laut über sich und seine Handlung geschimpft hat. Wenn die Kurse steigen, dann weicht die Angst und die Gier kommt zurück.

Jetzt will man bei steigenden Kursen nicht zu früh aussteigen. Der Anleger will den Profit vergrößert sehen. Man spricht sich Mut zu, denn den steigenden Trend soll man ja bekanntlich mitnehmen. Eine weitere Formulierung ist, dass man seine Gewinne laufenlassen soll. Also sitzt der Anleger vor dem Bildschirm und erfreut sich an den steigenden Notierungen. Solch eine wartende Haltung ist typisch für den normalen Anleger.

Denn eigentlich hat der Anleger einen Fehler gemacht und bekommt jetzt, bei steigenden Kursen, die Gelegenheit, seinen Fehler zu korrigieren. Es gibt keinen Grund, in Gierlaune zu verfallen. Aber für rationelles Denken ist die Börse einfach nicht der richtig Ort.

Richtig wäre es, sich nicht vom positiven Umfeld verleiten zu lassen, sondern in den steigenden Markt hinein seine Aktien zu veräußern (sofern man aussteigen will). Schließlich handeln die kapitalstarken Marktteilnehmer genauso und die wissen warum.

 

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

start-trading Team

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