Während die Medien über neue Rekordstände am Aktienmarkt jubeln, verfolgen manche Marktteilnehmer die Entwicklung an der Börse mit Sorge. Wohin soll das immer weiter und immer höher führen? Viele Marktbeobachter sind sich einig, dass die erklommenen Höhen nicht auf fundamentalen Entwicklungen beruhen. Bisher lässt sich der DAX nicht zu einer Korrektur überreden. Ein Doji im Kerzenchart könnte jedoch den ersten Schritt für eine Trendumkehr gelegt haben.
Ein Doji ist eine besondere Form einer Tageskerze. Sie besitzt keinen Kerzenkörper, dafür aber einen Docht und eine Lunte. Erst ging es rauf, dann runter und am Ende schloss man den Tag an der Stelle ab, an der eröffnet wurde. Der Doji zeigt damit die Unentschlossenheit der Marktteilnehmer auf dem erreichten Niveau an. Es kommt nun auf den folgenden Handelstag an, ob die Verkäufer diese Unentschlossenheit für sich ausnutzen können.
Ein Doji ist, wie viele andere Muster und Kerzenarten auch, keine Garantie für irgendeine zukünftige Entwicklung an der Börse. Dies muss so deutlich erwähnt werden, da manche charttechnisch orientierte Anleger beim Erkennen eines Doji, sofort von einer Trendumkehr ausgehen. Dem ist nicht so.
Früher waren bestimmte Kerzen, insbesondere auch der Doji, von stärkerer Aussagekraft. Das war der Fall, als sich noch hauptsächlich Menschen am Markt getummelt haben. Heute ist der Markt durch elektronische Handelscomputer unterwandert. Diese lassen sich von Kerzenmustern und erreichten Höhen nicht abschrecken.
Der menschliche Anleger fragt sich, wer denn auf diesem Niveau, und bei schon seit Wochen steigenden Kursen, noch Aktien kauft. Dieser würde jetzt keine Aktien mehr kaufen und auf einen Rücksetzer warten. Anders hingegen die elektronischen Marktteilnehmer, diese kennen kein „zu hoch“. Sie kaufen und kaufen, und weil die Kurse eben steigen, kaufen sie trendfolgend direkt weiter. Somit verlieren die Grundsätze menschlicher Interaktion an der Börse ihre Aussagekraft.
Nach einem fulminanten Anstieg ist eine Korrektur dringend nötig. Der Markt ist deutlich überhitzt. Bisher wurde dem DAX schlicht nicht die Gelegenheit gegeben, auch mal ein paar Tage zu fallen. Vielleicht kann der heutige Handelstag eine Wende einleiten und eine Phase fallender Notierungen einleiten. Die Verkäufer müssten dafür am morgigen Handelstag (welcher auf den Doji folgt), eine rote Tageskerze erarbeiten. Dies würde die unentschlossenen Marktteilnehmer von einer Trendwende überzeugen und damit weitere Anleger zum Verkauf ihrer Aktien animieren.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team