Es gibt an der Börse manchmal Marktphasen, die sind selbst für Profis schwer zu durchschauen. So lässt sich die aktuelle Übertreibungsphase im DAX schwer in Analysemodelle zwängen. Besonders Trader sind in solch einem Umfeld großen Schwierigkeiten ausgesetzt. Das liegt daran, dass solche Marktbewegungen fortlaufend unsaubere Signale liefern und den Trader auf die falsche Fährte lenken. Anstatt sich in solch einer Situation zurückzuhalten, gehen Trader deutlich mehr Transaktionen ein und verbrennen damit ihr Tradingkapital.
Wenn der DAX mehrere hundert Punkte in die eine oder andere Richtung drängt, dann sieht das auf dem Chartbild und am Ende des Tages recht logisch aus. Dieser Betrachter erkennt einen Trend und denkt sich: Wenn man gleich am Morgen eingestiegen wäre und bis zum Handelsende drin geblieben wäre, dann hätte man einen ansehnlichen Profit erwirtschaften können. Für Trader ist solch ein Tag gar nicht gut.
Trader haben gelernt, dass Kurse steigen und fallen. So wie Ebbe und Flut oder der Wechsel von Tag und Nacht. Ihr Fokus ist kurzfristig und Gewinne werden zügig mitgenommen. Danach beginnt die Suche nach neuen Einstiegsgelegenheiten. Hier beginnen dann die großen Probleme.
Ein DAX, der schon 100 Punkte am Steigen ist, der kann für Trader und unter Chance-Risiko-Aspekt nicht noch gelongt (auf steigende Kurse spekulieren) werden. Also begibt sich der Trader auf die Suche, wann denn der Anstieg ein Ende finden wird, und versucht, ein Hoch zu erwischen und auf fallende Kurse zu spekulieren. Es beginnt mit einem Shortversuch, einem zweiten usw. Diese gehen schief und vergrößern die Verluste.
Die meisten Trader müssten jetzt mit dem Trading aufhören, doch das Gegenteil ist der Fall. Die Mehrheit beginnt nun fortlaufend, gegen die Trendrichtung zu spekulieren. Jeder neue Trade geht schief und kostet Geld. Wenn die Marktrichtung nicht klar ist, dann sollten sich Trader nicht in Schwierigkeiten begeben, doch genau dieses Zurücknehmen fällt den meisten schwer.
In solchen Marktphasen, wie der aktuellen, sollten Trader die Anzahl ihrer Trades zurücknehmen. Manchmal kann es auch gut sein, gar keine Trades zu machen. Es ist vollkommen in Ordnung, einen oder zwei Tage an der Seitenlinie zu stehen, bis sich die Marktlage aufhellt. Genau das Warten und Nichtstun können nur wenige und solch ein Verhalten rächt sich. Ein Tradingtag, an dem ein Trader keine Transaktionen gemacht hat, geht plus minus null aus. Leider erkennen nur die wenigsten, dass dies ein gutes Ergebnis ist.
An Tagen, an denen der DAX nur in eine Richtung drängt, verlieren die meisten Trader ihr Geld. Das lässt sich an der DAX-Tafel nicht erkennen, aber für Trader sind solche Tage gefährliche Tage, weil sie schnell in Schwierigkeiten geraten. Vielleicht haben Sie sich in den letzten Tagen auch zu dem einen oder anderen Trade hinreißen lassen.
Seien Sie daher stark und widerstehen Sie den Reizen des Marktes. Es wird immer neue Gelegenheiten geben, bei denen Sie den Markt wieder mit ihren gewohnten Mitteln handeln können.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team