Lange haben sich die Investoren nicht um die Konjunktur geschert. Man hatte auf die Alternativlosigkeit des Aktieninvestments gehofft. Gelegentlich gab es die ersten Gewinnwarnungen, die man getrost ignorierte. Die Schwäche der chinesischen Wirtschaft hat man als vorübergehend interpretiert. Jetzt lässt sich die Entwicklung der Konjunktur nicht dauerhaft ausblenden. Wer einen realistischen Blick auf die Konjunkturdaten wirft, der muss seine Aktien schnell verkaufen.
An der Börse scheint sich die Tage folgendes Muster zu etablieren. Der DAX eröffnet schwach und müht sich dann am Nachmittag nach Norden. Mit der Eröffnung in den USA kommt es dann zum Richtungsentscheid. Auch heute sind die Anleger gespalten. Die einen hoffen noch auf eine Besserung des Umfeldes. Andere verkaufen eilig ihre Aktien, denn die Aussichten sind gar nicht gut.
In der Wochenendanalyse „DAX: Schwere und zähe Woche steht bevor“ wurde auf die Unschlüssigkeit der Anleger hingewiesen. Zwei Gruppen prallen aufeinander und beide haben ihre Argumente. So lässt sich die Schwankungsbreite erklären, die der DAX intraday zurücklegt. Mal haben die Käufer überhand, mal die Verkäufer.
So langsam scheint den Käufern die Argumentation auszugehen. Es gibt kaum noch positive Meldungen, die zum Aktienkauf einladen. Was also tun? Noch wehren sich die Käufer, doch die Kraft schwindet. Mit jedem neuen Tag steigen die Chancen der Verkäufer, die ein Ende der Wachstumsaussichten erkennen wollen.
Gibt es kein Wachstum, dann auch keine Gewinne, die es zu verteilen gibt. Wenn eine Aktie beziehungsweise ein Unternehmen kein Potential hat, dann lohnt auch der Kauf der Aktie nicht. Investoren, die auf die Dividende aus sind, werden bei nachlassenden Aussichten ihre Aktien verkaufen. Einige machen das bereits.
An der Börse gilt die Meinung der Mehrheit, nämlich derjenigen, die mehr Kapital haben. Wenn diese sich entscheiden zu verkaufen, dann purzeln die Kurse. Fallen die Kurse, dann erhöhen sich die Verluste anderer Anleger, die dann die Reißleine ziehen und ebenfalls verkaufen. Nimmt der Abverkauf zu, dann werden auch Stopp-Loss-Aufträge ausgelöst, die den Markt erneut in die Knie zwingen. In solch einem Umfeld befindet sich der DAX.
Anleger neigen dazu, sich von ihren Positionen zu trennen. Als Grund wird die Sorge vor einer Konjunkturabkühlung angegeben.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team