Wenn die Volatilität an den Börsen ansteigt, dann kommt auch regelmäßig die Diskussion auf, ob das Setzen von Stopp-Loss-Marken sinnvoll ist. Denn es ist so, wer bei diesen stark schwankenden Kursen das entsprechende Limit gesetzt hat, ist schon des öfteren ausgestoppt worden. Gleich nachdem die Position des Traders geschlossen wurde, dreht der Markt und die Kurse ziehen an. Wütend bleibt der Trader zurück und sieht seinem scheinbaren Profit hinterher.
Was sind Stopp-Loss-Aufträge?
Stopp-Loss ist ein Orderzusatz, den Sie ihrem Verkaufsauftrag mitgeben können. Dabei geben Sie ein Kurslimit an, bei dem Ihre Position automatisch verkauft werden soll. Sobald Ihr Limit unterschritten wird, aktiviert sich Ihr Verkaufsauftrag, bis dahin aber steht Ihr Auftrag als „offen“ im Orderbuch und ruht. Nach der Aktivierung wird Ihre Limitorder zu einem unlimitierten Verkaufsauftrag. Das ist wichtig zu wissen, dass Sie jetzt keinen Einfluss mehr auf den Ausführungskurs haben. Ihr Wertpapier wird zum nächstmöglichen Kurs verkauft, dieser kann auch ein ungünstiger Kurs für Sie sein.
Ein Beispiel: Sie kaufen 100 Aktien zu je 20 Euro und Sie wollen maximal pro Trade 100 Euro verlieren. Dann müssen Sie das Stopp-Loss-Limit auf 19 Euro setzen (andere Kosten sind nicht berücksichtigt). Sobald nun 19 Euro unterschritten werden, wird Ihr Wertpapier verkauft. Der erste Kurs der unter dem Limit (19,00 €) zustande kommt ist der, der Ihren Verkaufsauftrag aktiviert (zum Beispiel 18,99 €), der folgende verkauft Ihre Position automatisch (zum Beispiel 18,98 €).
Warum setzen Trader überhaupt ein Stopp-Loss-Limit?
Der wichtige Vorteil eines Stopp-Loss-Zusatzes ist, dass Ihr Risiko minimiert wird. Sie können nach der Postionseröffnung gleich auch einen Verkaufsauftrag mitgeben, der Ihr maximales Risko in einem Kurswert ausdrückt. Danach brauchen Sie die offene Transaktion nicht weiter verfolgen, diese wird nun automatisch überwacht. Verringern Sie das Risiko für sich, das kann gar nicht oft genug wiederholt werden.
Die falsche mentale Fährte:
Das Bewusstsein des Traders verhindert gelegentlich, dass dieser einen Stopp-Loss-Auftrag setzt. Der Trader will lieber selbst den Markt verfolgen. Wenn es aber überraschende Ereignisse gibt, dann kann niemand so schnell reagieren. Wenn der Trader dann zu spät handelt, dann beträgt der Verlust vielleicht schon 300 Euro. In diesem Fall wiegt der aufgelaufene Verlust zu schwer und der Trader meidet dann, seinen Verkaufsauftrag tatsächlich auszuführen. Die Kurse könnten sich ja möglicherweise erholen, sobald er verkauft. Das ist ein Trugschluss, denn meist ist es nämlich so, dass der Aktienkurs weiterfällt und der Trader besser verkauft hätte. Bei 500 Euro Verlust wäre jeder froh, wenn ein Stopp-Loss-Auftrag die eigene Position bei 100 € Verlust verkauft hätte.
Auch wenn es gelegentlich vorkommt, dass genau Ihr Limit abgefischt wird und danach die Kurse steigen, denken Sie immer daran: es hätte schlimmer kommen können. Sie selbst haben alles richig gemacht. Sie haben das Chance/Risiko Verhältnis eines Trades herausgearbeitet. Sie sind mit bestem Gewissen eingestiegen und haben Ihren maximalen Verlust mit einem Stopp-Loss-Limit abgesichert. Mehr können Sie nicht machen. Wenn der Markt Sie doch ausstoppt, dann gehört das zum Handel. An Ihnen hat es nicht gelegen.
Stopp-Loss-Limits sind eine sinnvolle Absicherungsfunktion, um Ihr Aktienengagement abzusichern. Das Nutzen dieser Möglichkeit hat sehr vielen Anlegern bisher geholfen. Es ist sinnvoll, sich nicht vom Markt überraschen zu lassen. Wenn Sie etwas tun können, das Ihr Risiko an der Börse minimiert, dann nutzen Sie das. Das Setzen von Stopp-Loss-Marken ist eine gute Möglichkeit.
Zum Thema:
Wie man die Stopp-Loss-Marke richtig setzt, erklärt folgender Artikel: Stopptechnik
Stopp-Loss: Erklärung zu garantierter Ausführung: hier
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team