Der DAX schafft es nicht, mit derselben Leichtigkeit wie die US-Indizes anzusteigen. Beobachter haben das Gefühl, dass der deutsche Index nur mit angezogener Handbremse vorankommt. Die Unterperformance liegt daran, dass die positiven Nachrichten gerade aus den USA kommen, während man in Europa Probleme auf sich zukommen sieht. Jetzt ist zunächst von einer Pause des Anstiegs auszugehen. Der Kursrückgang darf jedoch eine Marke nicht unterschreiten.
Die Rekordlaune an den US-Märkten hat den DAX bis zur Wochenmitte etwas ansteigen lassen. Dieser Anstieg verlief verhalten und fällt mit ca. 200 Punkten recht mager aus. Daraus lässt sich schließen, dass die Anleger nicht überzeugt sind, dass die Kurse Potenzial besitzen. Das ist auch nicht verwunderlich, denn der DAX befindet sich in einer Korrekturbewegung (hier die Analyse), nach deren Abschluss der Index wieder fallen sollte. Die Frage ist nur, ab welchem Moment die Korrektur zu Ende gehen wird. Aus diesem Grund halten sich Käufer zurück.
DAX, Stundenchart, Stand 12.520 Punkte
Die Diskrepanz zwischen den US- und den Europäischen Indizes ist ein Resultat der US-Politik, die ihre Unternehmen so weit wie möglich bevorteilen möchte. Hierzu werden Abkommen einseitig gekündigt, um sie dann zu besseren US-Konditionen neu zu verhandeln. Nachdem Washington bereits Mexico zu Kompromissen gezwungen hat, ist man gerade dabei Kanada zur Raison zu bringen. Solch eine Politik lässt die Investoren entzücken, was sich auch an den US-Aktienkursen zeigt. Man wähnt sich im Vorteil und sieht die eigenen Gewinne sprudeln. Langfristig schadet solch eine Zusammenarbeit mit den Nachbarländern, die man allzu gern Partner nennt, ihnen jedoch kaum Mitspracherecht einräumt.
Der DAX zieht daher den Kürzeren. Muss man sich doch in Europa mit einer schwächelnden Konjunktur auseinandersetzten. Vor der Haustüre wird die Schuldenkrise in der Türkei immer größer, was zu einer heftigen Währungsabwertung führt. Noch ist nicht klar, wie schwer Europa von der türkischen Krise in Mitleidenschaft gezogen werden wird. Daher halten sich Investoren diesseits des Atlantiks mit Aktieninvestments zurück.
Der deutsche Leitindex befindet sich nun in einer prekären Lage. Die Fragestellung dabei ist, ob der Index auf der Oberseite fertig ist oder ob es, nach einer kurzen Pause, noch einen letzten Anstiegsversuch geben wird. In der ersten Variante mit einer Pause fällt der DAX zunächst bis in den Bereich bei 12.450 Punkten zurück und beginnt seinen abschließende Anstiegsbewegung. Diese sollte dann bei ca. 12.650 Punkten enden und der Markt nach Süden abdrehen.
Sollte der DAX jedoch direkt unter 12.340 Punkte fallen (siehe grün markierte Linie), dann erledigt sich eine weitere Anstiegsbewegung. Der Index fällt dann in einen Trendkanal zurück und orientiert sich an unteren Kurszielen. Das erste Ziel lautet 12.150 Punkte.
Die entscheidende Marke lautet demnach 12.340 Punkte. Sie entscheidet über die weiteren Optionen, die sich am deutschen Aktienmarkt ergeben werden. Wir verfolgen die Kursbewegungen und melden uns bei unseren Lesern mit neuen Beiträgen. Nutzen Sie unseren Newsletter (hier eintragen).
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team