Der DAX hat eine spannende Woche vor sich. Ein neuer Monat startet, die letzten Wochen des Jahres beginnen und damit auch die Hoffnung auf eine Jahresendrallye. Zudem gilt es zu urteilen, wie die Abschlusserklärung des G20 Gipfels gewertet werden soll. Anleger stehen deshalb vor der schwierigen Aufgabe, besonders viele Einflussfaktoren in Aktientransaktionen zu lenken. Tatsächlich geht es jedoch weniger um die realistische Interpretation, sondern um Hoffnung und Wunsch.
Die Lage an den Märkten ist schlecht. Die Konjunktur kühlt sich weiter ab und für die Unternehmen wird es immer schwieriger, aktuelle Marktpositionen zu verteidigen. Und da sind die Sorgen um Handelsstreit, Brexit und italienisches Schuldendrama noch gar nicht genannt. Das Umfeld ist schlecht und dennoch gelingt es dem DAX, sein letztes Verlaufstief zu verteidigen. Dieser Umstand verwirrt die Marktteilnehmer, denn nun kommen diejenigen, die auf fallende Kurse gesetzt haben, in Not und überlegen, ob sie den Rückzug antreten sollen. Solch ein Schritt würde für steigende Notierungen sorgen.
DAX, Stundenchart, Stand 11.257 Punkte
In der abgelaufenen Woche haben sich die Anleger große Hoffnungen auf den Ausgang des G20-Gipfels in Argentinien gemacht. Nun haben sich die Teilnehmer auf eine Abschlusserklärung geeinigt, die das Papier nicht wert ist, auf dem sie verfasst wurde. Nichtssagende Floskeln und leere Worthülsen sind das Einzige, womit man auswarten kann. Das ist ein sehr schwaches Ergebnis.
Und obwohl die Lage zunächst trüb erscheinen mag, ist da noch die Komponente Mensch, der sich in der Regel von Hoffnungen leiten lässt. Dieser könnte annehmen, dass die letzen Wochen des Jahres in eine Rallye münden könnten und da will er dabei sein. Dabei geht es nur um den ersten Stein, der in Bewegung gebracht werden muss, um dann die Masse ebenfalls in dieselbe Richtung zu lenken. Das ist der bekannte Herdentrieb an der Börse.
Der Blick auf das obige Chartbild zeigt, dass der DAX sich weiter die Option offenhält, im Rahmen einer Korrekturbewegung anzusteigen. Im Freitagshandel kam zwischenzeitlich Schwäche auf, die zum Handelsende wieder korrigiert wurde. Damit ist zunächst von einem steigenden Markt auszugehen, bis folgende Marken über- oder unterschritten werden.
Signalwirkung haben die beiden blauen Linien. Steigt der DAX über 11.404 Punkte, dann ist auch der Weg offen für einen weiteren Anstieg bis an die Marken 11.490 Punkte und später auch 11.690 Punkte. Dieser Weg ist zu favorisieren, solange der Preisbereich bei 11.230 Punkten verteidigt werden kann. Fällt der DAX unter diese blaue Linie, dann trüben sich die Chancen für eine Korrekturausdehnung auf der Oberseite ein. Anleger müssen dann mit sinkenden Notierungen rechnen. Diese Abwärtsbewegung hat ein erstes Ziel bei 11.050 Punkten und später auch bei 10.800 Punkten.
Anleger befinden sich in einer komplizierten Situation. Die Marktlage ist weder Fisch noch Fleisch und hier wird entscheidend sein, welche Marktgruppe den ersten Trend setzen kann. Glaubt die Mehrheit der Anleger an steigende Kurse, dann wird sich dieses Vorhaben auch erfüllen. So wie auch die Kurse sinken werden, wenn die Hoffnungen schwinden. Umso wichtiger wird es deshalb sein, die entsprechenden Chartmarken im Auge zu behalten, um so zeitnah reagieren zu können.
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start-trading Team