Die Anleger am Aktienmarkt können den Jahresausklang nicht genießen. Die Jahresendrallye fällt aus. Die Kurse wollen nicht in die Gänge kommen, weil den Marktteilnehmern ein starker Gegenwind ins Gesicht bläst. Globale Wachstumssorgen beschäftigen die Anleger und die Zinsdiskussion in den USA führt zu Unruhe. Und dann ist da die Angst vor einem länger andauernden Bärenmarkt. Anleger reagieren extrem nervös und sind bereit, ihre Anteile jederzeit zu verkaufen.
Der US-Präsident Trump versucht Einfluss auf die morgen anstehende Leitzinsentscheidung der US-Notenbank FED zu nehmen. Die Schlussfolgerung ist recht unkompliziert. Der US-Regierung muss das Wasser bis zum Hals stehen, wenn sie die FED mit Twitter Meldungen „nervt“. Folglich will kaum jemand morgen Abend investiert sein und wer kann, der hält sein Geld im Trockenen. Gleichzeitig wird in London ein unkontrollierter Brexit durchgedacht. Womöglich ist man sich der hoffnungslosen Lage bewusst. Ein sogenannter harter Brexit wäre auch kompliziert für Europa. Auch von dieser Seite gibt es für die Anleger Störfeuer.
DAX, Stundenchart, Stand 10.740 Punkte
Der DAX begann den heutigen Tag schwach. Die entscheidende Marke für den weiteren Kursverlauf bei 10.750 Punkten war unterschritten. Doch völlig überraschend kam es zu einer steilen Aufwärtsbewegung. Diese konnte auch den Widerstandsbereich bei 10.800 Punkten überschreiten. Auf dem Papier sah es dann nach einer weiteren Aufwärtsbewegung aus, da wichtige Hindernisse aus dem Weg geräumt waren.
Doch die stark nervösen Marktteilnehmer sind aktuell nicht bereit wirklich an ihren Aktien festzuhalten. Wer ein paar Punkte mitnehmen kann, der freut sich über den schellen Profit und ist jederzeit wieder bereit zu verkaufen. Mit der US-Eröffnung wurde ein Ausbruchsversuch auf der Oberseite klar abgewiesen. Die Verkäufer übernahmen wieder und schickten den DAX unter die benannten Widerstandsmarken. Beendet wurde der Handelstag bei 10.740 Punkten.
Zurück bleibt eine Tageskerze, die ein Shootingstar ist. Sie hat keinen Körper und einen langen Docht. Sie visualisiert, dass die Käufer zwar einen Versuch unternommen haben, die Kurse anzuheben, dass dieser Versuch jedoch gescheitert ist. Noch einmal werden sich die Käufer sehr wahrscheinlich nicht die Finger verbrennen wollen und sich daher zurückhalten.
Der morgigen Handelstag signalisiert bereits große Spannung (nicht nur wegen der US-Leitzinsentscheidung). Verbleibt der DAX unterhalb von 10.785 Punkten (gelber Punkt) und damit unter der roten fallenden Trendlinie, dann sollte er abwärts tendieren. Solange diese Bedingung erfüllt ist, kann es den ganzen Tag zu sinkenden Kursen kommen. Käufer würden sich zurückhalten, während die Aktionäre ihre Wertpapiere zu immer günstigeren Preisen anbieten.
Die Volatilität am heutigen Tag zeigt auch, dass im Moment am Markt alles möglich ist. Daher sollten sich Marktbeobachter auch die steigende Variante ansehen. Ein Sprung über den Preisbereich bei 10.785 Punkten würde Freiraum auf der Oberseite schaffen. Ein erstes Ziel lautet dann 10.880 Punkte (grüne steigende Linie).
Anleger sollten morgen auf den Preisbereich bei 10.714 Punkten achten. Sobald der DAX auch nur einen Punkt darunter notiert, wird der Verkaufsdruck sofort zunehmen, da dann die Tageskerze Shootingstar an Aussagekraft gewinnt. Notierungen unter 10.700 Punkten haben ein Kursziel bei 10.585 Punkten.
Obwohl es auf ein besinnliches Weihnachtsfest zugeht, schenken sich die Marktteilnehmer nichts. Wir behalten die weitere Entwicklung des DAX im Auge und informieren Sie über neue Analysen. Nutzen Sie unseren Newsletter (hier eintragen).
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team