Anleger verfolgen wieder sinkende Aktienkurse. Manch einer hatte gehofft, dass an den ruhigen Tagen rund um Weihnachten der Verkaufswille der Marktteilnehmer etwas abnimmt. Doch weit gefehlt. Weder helfen da Aufmunterungen, die die Medien von sich geben, noch Präsidenten, die zum Aktienkauf raten. Was wirklich am Markt fehlt, ist Vertrauen. Warum sollte jemand aktuell Aktien kaufen und warum sollte jemand seine Wertpapiere behalten wollen? Ohne Hoffnung gibt es keine steigenden Kurse.
Es hilft nichts, dass nun vermehrt Aussagen getroffen werden, dass der Aktienmarkt Chancen bieten würde. So geschehen am ersten Weihnachtsfeiertag durch den US-Präsidenten Trump. In der Folge kam es am gestrigen Handelstag (in den USA lief der Handel) zu enormen Pluszeichen. Der Dow-Jones und der S&P500 Index stiegen um fast 5 %. Die Technologiebörse Nasdaq um 6 %. Solche Sprünge sind jedoch weniger den Aussagen des Präsidenten zuzuordnen, sondern dem Mechanismus an den Börsen. Kommt es zu einer starken Nachfrage und lassen sich die Kurse in steigende Richtung drängen, so auch die Absicht des US-Präsidenten, dann folgen trendfolgend weitere Marktteilnehmer. Der erste Stein kommt in Bewegung. Dabei spielen elektronische Handelssysteme eine wichtige Rolle. Sie stürzen sich auf den kurzen Trend und schieben ihn an. Gleichzeitig ziehen sich Anleger aus dem Markt, die auf fallende Kurse gesetzt haben. Sie feuern den plötzlichen Kursanstieg ebenfalls an, weil sie Aktien kaufen (die sie zuvor verkauft haben), um ihre Positionen glattstellen.
Erst nachdem die Anleger etwas Zeit zum Nachdenken haben, folgt die Ernüchterung. Was soll der Käufer mit seinen neuen Aktien anfangen, wenn die Aussichten für die Zukunft schlecht sind. Europa wird wahrscheinlich schon im Jahre 2019 in eine Rezension schlittern. Für die USA wird das spätestens für 2020 erwartet. Warum also sollte irgendwer bei dieser Zukunftsperspektive an den Börsen investieren wollen. Hier holt den neuen Aktionär schon bald die Realität ein. Er hat nun Aktien, wo die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass diese im Preis weiter sinken werden. In wirtschaftlich schwachen Zeiten machen die Unternehmen schlechtere Geschäfte. Der Gewinn sinkt. Manche machen gar Verluste. Für solch ein Szenario sind die aktuellen Börsenkurse schlicht zu hoch.
Zudem ist ein Rat eines Präsidenten in der Regel unklug. Das ist so gemeint, wie es dort steht. Er hat andere Interessen, als das der durchschnittliche Bürger hat. Es kommt zu Divergenzen in den Zielen. Der US-Präsident will den Absturz an den Börsen bremsen. Sein Ziel ist es, dringend Nachfrage in einem schwachen Markt zu erzeugen. Das die US-Bürger vielleicht in ihr Unheil investieren, weil sie teure Aktien kaufen, ist nicht sein Problem.
An der Börse braucht es Vertrauen in die Zukunft eines Landes, der Konjunktur oder in die Leistungsfähigkeit einzelner Unternehmen. Nur wenn ein Anleger sich angesprochen fühlt und Hoffnung entwickelt, nur dann, entscheidet er sich für einen Wertpapierkauf. So aber sind die Aussichten schlecht. Wer kann, der verlässt den Aktienmarkt. Im Moment sind viele Marktteilnehmer froh, wenn sich Käufer finden, die ihre Aktien kaufen. Dieser Marktgruppe hat der US-Präsident eine gute Tat zu Weihnachten beschert. Sie sind ihre Wertpapiere losgeworden.
Anleger sollten nicht den Fehler machen und allein auf die Preise schauen. Es ist ein Fehler, Aktien nach dem Kurs zu bewerten. Eine Aktie die zuvor 120 USD gekostet hat und nun 70 USD kostet, kann noch immer zu hoch bewertet sein. Für Mutmacher ist derzeit kein Platz an den Märkten. Jeder versucht seinen eigen Kopf zu retten. Das ist auch der Grund, warum der Verkaufsdruck nicht abnimmt. Jede Gelegenheit wird zum Verkauf genutzt. Verstehen Sie die Funktionsweise an der Börse (mehr erfahren).
Wir befinden uns in einem Bärenmarkt. Es handelt sich um eine crashartige Phase, in der die Kurse immer tiefer sinken. Manche Marktteilnehmer, für die solch eine Zeit neu ist, sind überrascht über die Wucht und das Ausmaß. Lassen Sie sich nicht zu einer Handlung animieren, weder von einem Präsidenten noch von den Medien. Entscheiden Sie selbst!
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start-trading Team