Der Aktienmarkt kommt heute etwas zur Ruhe, nachdem gestern ein neues Jahreshoch markiert wurde. Die ersten Anleger wollen nach der 1.200 Punkte Rallye, seit Dezember letzten Jahres, ihre Gewinne mitnehmen. Ein paar Tage fallende Kurse würden dem überhitzten DAX guttun, doch die spannende Frage ist nun, ob es bei den wenigen Tagen Kursrückgang bleiben wird oder ob sich die Anleger auf eine dauerhafte Trendumkehr einstellen müssen.
Der starke Beginn in die neue Woche wäre gar nicht nötig gewesen. Doch die Anleger ließen sich durch die leeren Versprechen des US-Präsidenten, dass man wirklich vor dem Abschluss neuer Handelsvereinbaren mit China stehe und eben noch etwas Zeit benötige, zu Freudenkäufen verleiten. Dass diese Worthülsen eher Grund zur Sorge sind, als Grund für Aktienkäufe, wurde in dem gestrigen Artikel „DAX: Worthülsen lassen Kurse steigen“ beschrieben. Noch etwas Interessantes war in denselben Beitrag zu lesen. Es wurde eine Idee aufgezeigt, dass der DAX heute den Handelstag mit einer Kurslücke nach Süden eröffnen könnte, denn das würde für eine Trendwende spruchreif werden.
DAX, Tageschart, Stand 11.486 Punkte
Die Besonderheit mit den Kurslücken liegt in dem Aussehen der Formation „Inselumkehr“. Die gestrige Tageskerze begann mit einer Kurslücke nach Norden. Die Kerzenkörper des vorherigen Tages und der gestrigen Kerze berührten sich nicht. Dann begann der heutige Tag erneut mit einer Kurslücke, diesmal mit einer Lücke nach Süden. Auch hier berühren sich die heutige und gestrige Kerzenkörper nicht. Im obigen Chartbild ist nun der Fokus auf die letzten drei Tageskerzen gemeinsam zu richten. Es ist zu erkennen, dass die gestrige Tageskerze ganz alleine dasteht, so verlassen, eben wie auf einer Insel.
Die Schlussfolgerung einer Inselumkehr Formation ist, dass sich der Trend wendet. Es zeigen sich Verkäufer und stellen sich den Käufern in den Weg. Diese haben den DAX bereits weit nach Norden getrieben und dabei deutlich überhitzt. Es ist naheliegend, dass nun die ersten Anleger Gewinne mitnehmen und eine Abkühlung abwarten wollen.
Solange der DAX unterhalb von 11.500 Punkten verbleibt, sollten Gewinnmitnahmen den Index bis in den Bereich bei 11.320 Punkten sinken lassen. Dort verläuft eine obere Begrenzungslinie eines Seitwärtskanals. Bis dahin handelt es sich um eine normale Phase der Gewinnmitnahmen. Was passiert jedoch, wenn die Käufer an dieser Stelle fernbleiben? Wenn der Index unter diese Marke fällt, dann ist Zweifel an der Gewinnmitnahmetheorie angebracht. In dem Fall würde die begonnene Trendwende sich entfalten. Sofern die Marke bei 11.320 Punkten aufgegeben wird, lautet das Folgeziel 11.000 Punkte. In Kürze sollte sich entscheiden, ob sich der begonnene Kursrückgang als eine Phase von Gewinnmitnahmen darstellt oder ob sich ein neuer Trend nach Süden ausbildet.
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Ihr
start-trading Team