Signale

Unter widrigen Bedingungen gelingt es den Käufern, einen Kursanstieg aufs Parkett zu zaubern. Und das, obwohl in der letzten Woche die Prognosen zum Wirtschaftswachstum nach unten revidiert wurden. Wie so oft dieser Tage. Und dennoch, der DAX drängt gegen die Marke bei 12.000 Punkten. Diese Diskrepanz zwischen steigenden Aktienkursen und der Entwicklung der Realwirtschaft führt zu einer Unwucht im Markt, die sich bald in einer starken Kursreaktion entladen sollte.

Die Bundesregierung halbiert ihre Konjunkturprognose auf nun 0,5 %. Das ist eine starke Senkung der Erwartungshaltung, doch die Investoren sind nicht beunruhigt. Denn, wie das bei solchen schlechten Nachrichten ist, derjenige, der sie verkünden muss, der fügt sofort auch eine positive Meldung hinzu. Die Bundesregierung würde für 2020 ein Wirtschaftswachstum von 1,5 % erwarten. Kluge Beobachter erkennen sofort, dass hier eine negative Nachricht übertüncht werden soll. Es sollte keinesfalls wundern, wenn auch die Konjunkturprognose für 2020 in der Zukunft abgesenkt wird.

DAX, Tageschart, Stand 11.999 Punkte

Der deutsche Aktienmarkt kann auf Wochenperspektive nichts hinzugewinnen. Auch zum Ende der Vorwoche notierte der DAX bei 12.000 Punkten. Bald wird sich in den Köpfen der Anleger der Gedanke ausbreiten, ob dieser Widerstandsbereich überhaupt überwunden werden kann. Auffällig ist, dass die tagesinternen Kursbewegungen äußerst langweilig, und in einem engen Kursbereich verlaufen. Das heißt, es kommt zu einem kurzzeitigen Impuls, z. B. wegen einer Nachricht, der Index steigt etwas an, und dann passiert stundenlang nichts mehr. Solch eine abwartende Haltung zeugt nicht von einer entschlossenen Handlung der Marktteilnehmer.

Solange die Aktienkurse jedoch ansteigen, ist die Welt der Anleger in Ordnung. Denn Investoren interessiert der Profit. Ob dabei ein Kursgewinn gerechtfertig ist oder nicht, interessiert zunächst nicht. Entscheidend ist, ob sich auf dem Kursniveau neue Käufer finden, die die immer höheren Aktienkurse bezahlen wollen, obwohl am Wirtschaftshimmel (Ausblick hier) bereits dunkle Wolken aufgezogen sind. Diese Unwucht zeigt sich deutlich, weil Unternehmen diese hohen Bewertungen nicht rechtfertigen können.

Der DAX drängt in die Kurszone bei 12.200 Punkten (gelber Halbkreis), wie der Blick auf das obige Chartbild zeigt. Diese Möglichkeit ist gegeben, solange der Index über 11.950 Punkten (blaue Linie) notieren kann. Es ist so, dass dieser Bereich mit allerletzter Kraft erreicht werden will. Ob die Käufer diesen letzten Schritt gehen können, wird sich zeigen müssen. Auch ein Scheitern im Bereich bei 12.000 Punkten ist möglich.

Short Signal ID 2316

Spätestens an der Marke von 12.200 Punkten, dort verläuft eine fallende Begrenzungslinie eines Trendkanals, sollte eine Korrekturphase einsetzen. Erstes naheliegendes Kursziel ist der Bereich bei 11.720 Punkten (gestrichelte Trendlinie). Da der Index innerhalb eines Trendkanals zirkuliert, könnte die Anziehungskraft der unteren Begrenzungslinie den Verkaufsdruck auch im Bereich bei 11.720 Punkten hoch halten, sodass es zu einem Bruch und einem Heranlaufen an die Kurszone bei 11.400 Punkten kommt.

Schon seit einigen Wochen befindet sich der Markt in einer ungewöhnlichen Phase. Die Unwucht zwischen Börsenkursentwicklung und dem Wirtschaftsverlauf ist deutlich vernehmbar. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie sich in die Köpfe der Anleger drängt und dann wird es zu einer stärkeren Kursreaktion kommen.

Wir beobachten den weiteren DAX-Verlauf und melden uns bei unseren Lesern mit aktuellen Einschätzungen. Nutzen Sie unseren Newsletter (hier eintragen).

 

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

start-trading Team

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