Der DAX kann weiter an seiner Ausbruchsbewegung arbeiten und klettert dabei über die Marke bei 12.000 Punkten. Immer wieder erkennt man nun, wie das Pendel zwischen Hoffnung und Angst wechselt. Mal ist es der Brexit, mal der Handelsstreit. So wird das mit einer stetigen Kursentwicklung an den Börsen nichts, denn der Aktienmarkt hat sich in eine Sackgasse manövriert. Es geht jetzt nur noch um impulsive Reaktionen, die keine Nachhaltigkeit haben.
Die letzten Monate haben es schon gezeigt. Anleger haben bei ihren Aktientransaktionen den Fokus vollkommen von der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der jeweiligen Unternehmen verloren. Es geht nur noch darum, ob eine Twitter Meldung zum Handelsstreit zwischen USA und China positiv oder negativ gewertet werden soll. Ein vergleichbares Muster findet sich jetzt bei der Brexit Debatte, wo ein harter Austritt als negativ gewertet und ein Verbleib positiv interpretiert wird. Ähnlich ist die Reaktion der Anleger bei der Frage, ob die Zentralbanken die Leitzinsen senken werden oder nicht. Zwischen diesen Polen geht es jetzt immer hin und her, während die Marktteilnehmer den Fokus auf die zukünftige konjunkturelle Entwicklung aus den Augen verlieren. Dabei werden die Unternehmensergebnisse immer schlechter. Nach einer aktuellen Studie von Ernst & Young befindet sich Zahl der Gewinnwarnungen in Deutschland auf Rekordstand.
DAX, Stundenchart, Stand 12.044 Punkte
Der DAX sollte diese Woche zunächst über den Preisbereich bei 12.000 Punkten klettern, so wie in der Wochenendanalyse „DAX-Ausblick: Der Optimismus täuscht“ beschrieben wurde. Unter der Bedingung, dass die Marke bei 11.850 Punkten verteidigt werden kann, lautete die Schlussfolgerung: „kann er sich den Kursleveln bei 12.035 Punkten und 12.115 Punkten nähern, ohne das sich am übergeordneten Abwärtstrend etwas ändert“.
Das erste Kursziel ist bereits erreicht worden. Der Aktienindex zeigt sich nun zögerlich, wenn er in die Nähe von 12.100 Punkten kommt. Naheliegenderweise nehmen auf diesem Niveau die Verkäufe wieder zu, denn all diejenigen, die bei Kursen zu 11.600 / 11.700 Punkten gekauft haben, wollen ihre Gewinne realisieren. Gleichzeitig ist das Restanstiegspotenzial bis maximal 12.176 Punkte überschaubar, sodass die letzten Meter nicht mehr von allen Anlegern mitgegangen werden.
Die Ausbruchsbewegung aus dem Seitwärtskanal (hellblauer Bereich) hat ein rechnerisches Ziel bei ca. 12.110 Punkten. Die Spannweite des Trendkanals wird an die Ausbruchstelle angesetzt und so erhält man eine Kursprojektion. Die spannende Frage ist nun, ob der DAX diese letzten Meter gehen wird. Solange der Index unter 12.115 Punkten verbleibt (übergeordnet 12.176 Punkte), sollte der Index über kurz oder lang nachgeben.
Der Aktienmarkt befindet sich in einer schwierigen Lage. Er kann nur noch durch Stimulation zu einem Anstieg bewegt werden. Alleine durch fundamentale Gründe klappt das immer weniger. Die Unternehmen wollen nicht investieren, billiges Geld hin oder her. Das ist allzu verständlich, da der wirtschaftliche Ausblick negativ ist. Also warten die Unternehmen ab. Anleger sind jedoch von einer stetigen Zunahme der Gewinne ausgegangen. Diese kommen aber nicht, was die heutigen Aktienpreise als teuer zeigt. Dadurch schwindet das Potenzial für Aktien, weshalb sich neue Käufer zurückhalten und die Kurse nicht mehr steigen.
Wir verfolgen die weitere Entwicklung am Aktienmarkt und melden uns mit aktuellen Einschätzungen. Nutzen Sie unseren Newsletter (hier eintragen).
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team