Die FED hat also geliefert. Sie senkt ihre Leitzinsen etwas. Einen kleinen Schritt. Minimal. Für manche Marktteilnehmer ist dieser Schritt erwartet worden, doch eine Entscheidung, die „wie erwartet“ ausfällt, ist den gierigen Investoren zu wenig. Andere hatten auf mehr gehofft. Sie sitzen nun auf Aktien, die doch keinen Kurssprung machen. So schwindet die Hoffnung dahin und der DAX hängt am seidenen Faden.
Auffällig in den letzten Tagen ist die Leblosigkeit, die der deutsche Aktienindex an den Tag legt. Es kommt zwar zu kleineren Bewegungen, denen dann quälende Stunden des Nichtstuns folgen. Der DAX bewegt sich in dieser Zeit kaum und zerrt somit an den Nerven der Anleger. Diese sind ihre Positionen eingegangen, weil sie sich von den Zentralbanken in Europa und USA einen großen Schluck aus der Pulle erhofft hatten. Damit ist die Hoffnung auf eine deutlichere Leitzinssenkung (FED) und ein massiveres Ankaufprogramm (EZB) gemeint. Beide Entscheidungen der Währungshüter wurden mit Ernüchterung aufgenommen.
DAX, Stundenchart, Stand 12.420 Punkte
Das Thema Geldpolitik ist aus dem Markt heraus. Was tage- und wochenlang für Spekulationen gesorgt, und dabei die Kurse angetrieben hat, ist plötzlich wie weggewischt. Sofort orientieren sich die Nachrichten am nächsten Thema, nämlich dem großen Verfallstag am Freitag (Hexensabbat).
Solch ein Themenwechsel ist mit Vorsicht zu interpretieren. Der DAX hat in den letzten beiden Wochen einen rasanten Anstieg hingelegt. Dieser Anstieg ist zu einem großen Teil den Hoffnungen der Marktteilnehmer auf eine Politik des billigen Geldes geschuldet. Anleger hatten im Vorfeld Wertpapiere gekauft, die im Preis weiter ansteigen sollten. Diese erhoffte Kursexplosion bleibt aus.
Ein deutliches Enttäuschungspotenzial besteht jetzt im Markt. Bisher werden Kursrückgänge sofort gekauft. Noch wird der Schein eines starken Aktienmarktes aufrechterhalten, doch wie lange noch? Den Anlegern gehen die Themen aus, warum sich ein Aktienkauf auf dem aktuellen Niveau noch lohnen sollte. Fundamental sind die Gründe sowieso kaum vorhanden. Viele Käufer, die in den letzten Tagen gekauft haben, sind zu teuer eingestiegen. Marktteilnehmer, die auf Gewinnen sitzen, sind bereit jederzeit ihre Anteile herzugeben.
Im obigen Stundenchart ist zu erkennen, dass der DAX in dieser Woche in einen steigenden Trendkanal zurückgefallen ist, den er in seiner Sturm- und Drang-Zeit kurzzeitig verlassen hatte. Naheliegend ist nun ein Heranlaufen an die untere Begrenzungslinie. Aktuelle Versuche, den DAX nach oben zu treiben, sollten nicht nachhaltig sein und allein dem Aspekt dienen, weiterhin Stärke zu demonstrieren. Solch ein Kursverlauf hat die Absicht weiter Käufer in den Markt zu treiben, die glauben sollen, dass ihnen die Kurse davonrennen.
Solange der DAX unterhalb von 12.500 Punkten verbleibt, aus dem Tageschart ist der Bereich bei 12.440 Punkten bereits eine Hürde, sollte dem Index bald die Kraft ausgehen. Ein Rückfall unter 12.380 Punkte mahnt zur Vorsicht. Ein Unterschreiten der wichtigen Schlüsselmarke bei 12.350 Punkten bestätigt eine bereits laufende Abwärtsbewegung. Ein Shortsignal auf den DAX (hier ansehen) versuchen wir rechtzeitig zu platzieren.
Besonders die Entscheidungen der Währungshüter hatten nicht den gewünschten Effekt an der Börse. Anleger werden ihre Enttäuschung nicht lange unterdrücken können, was sich dann in Wertpapierverkäufen und in der Folge durch sinkende Kurse ausdrücken wird.
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Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team