Signale

Der Aktienmarkt erfreut sich größerer Beliebtheit, was sich an einem höheren DAX-Stand ausdrückt. Die Rekordstände der Indizes führen zu zunehmender Nachfrage nach Aktien und Fondanteilen, was wiederum die Kurse ansteigen lässt. Anleger ignorieren das Risiko des Marktes. Die Unternehmen können nicht leisten, was sich die Anleger wünschen und trotzdem nimmt die Spekulation immer größere Formen an. Das Fundament aber zeigt bereits Risse.

In der letzen Woche wurden wichtige Parameter gemeldet, die einen Eindruck über die derzeitige wirtschaftliche Verfassung geben. Die deutsche Wirtschaft stagniert, war eine ernüchternde Meldung, da das Wachstum zum Erliegen gekommen ist. Die Industrieproduktion im Euroraum ist stark rückläufig, wie man mit dem Blick auf das Zahlenmaterial erkennt. Der Baltic Dry Index, der die Frachtraten auf den wichtigsten Seewegen der Welt misst, liegt am Boden, da der globale Handel zurückgeht. Das alles sind wichtige Hinweise auf den Zustand der Weltkonjunktur und trotzdem, die Anleger interessiert das derzeit nicht.

DAX, Stundenchart, Stand 13.744 Punkte

Noch gar nicht in seiner Größe betrachtet ist das Ausmaß und die Folgen des Coronavirus. China ist mit Abstand der wichtigste Markt sowohl für den Absatz von Waren als auch für die Herstellung. Doch die Chinesen haben im Moment ganz andere Sorgen. Sie müssen mit allen Mitteln einen größeren Ausbruch der Virusinfektionen verhindern. Alle Kraft der Verantwortlichen liegt nun woanders und kaum noch jemand konzentriert sich auf das Wachstum. Ohne Wachstum verdienen die Unternehmen nicht ausreichend und rechtfertigen daher eine höhere Bewertung in Form steigendender Aktienkurse nicht. Der jetzige Kursanstieg besteht demnach aus heißer Luft und unterstreicht die zunehmende Spekulation im Markt.

Das Chartbild und die wirtschaftliche Lage passen überhaupt nicht zusammen. Die Kurse steigen und haben eine positive Wirkung auf die Stimmung der Marktteilnehmer. Optimistische Anleger kaufen Wertpapiere und lassen die Kurse steigen, was wiederum die Stimmung klettern lässt. Die Spekulation nimmt immer verrücktere Formen an. Erst kürzlich berichtete der Fernsehsender CNN, die US-Regierung erwäge durch Steueranreize mehr Amerikaner zum Kauf von Aktien zu bewegen. Sie ahnen bereits den Zusammenhang. Man versucht alles, damit die Nachfrage nach Aktien nicht nachlässt. Sinkende Notierungen sind schlicht nicht erwünscht. Besonders der aktuelle US-Präsident Trump misst seinen Erfolg an den Rekordständen der US-Börsen.

Trotz aller Unwägbarkeiten, trotz aller Risiken, wurden Widerstände im DAX (Tages- als auch im Wochenchart) aus dem Weg geräumt. Der Blick auf das obige Chartbild, es handelt sich um den Stundenchart, zeigt, wie der Index an der schwarzen Trendlinie klebt. Dies ist eine gänzlich unnatürliche Bewegung. Mit dem Unterschreiten des Preisbereiches bei 13.690 Punkten hätte eine Korrekturphase einsetzen müssen, doch diese bleibt aus.

Short Signal ID 2552

Dennoch ist die Trendlinie (schwarz) nicht mehr aktuell, was folgende Schlussfolgerungen zulässt: Solange der DAX jetzt über 13.750 Punkten notiert (lila Linie), kann er direkt weiter ansteigen. Bleibt der Index gleich zu Wochenbeginn unter dieser Marke, dann kommt es auf den Preisbereich bei 13.690 Punkten (blaue obere Linie) an. Ein Rückfall unter diese Marke würde für Zweifel an der direkten Fortsetzung eines Kursanstieges sprechen. Die alles entscheidende Marke lautet 13.600 Punkte (grüne Linie). Wird diese Unterstützungslinie aufgegeben, dann hat sich die Mehrheit der Anleger schon für Gewinnmitnahmen entschieden und eine größere Abwärtsbewegung nimmt Formen an.

Die derzeitige Börsenphase ist geprägt von Widersprüchlichkeiten. Seitdem die Zentralbanken in die Märkte eingreifen, Nachfrage nach Anleihen erzeugen und das Zinsniveau beeinflussen, sind die Kursfeststellungen unnatürlich geworden. Gerade jetzt, wo die Wirtschaft auf die Bremse tritt, passen Rekordstände an den Börsen nicht mehr richtig ins Bild. Die Anleger wollen nicht mehr investieren, sondern spekulieren. Je mehr sich daran beteiligen, umso größer die Blase. Die Gier nach Kursgewinnen kennt keine Grenzen. An der Börse gibt es jedoch nichts umsonst. Jeder Aktienkäufer sollte das aktuelle Marktrisiko kennen, denn sie werden es sein, die die Party bezahlen müssen, wenn die Kurse nachgeben.

Wir verfolgen die weitere Entwicklung an der Börse und melden uns mit aktuellen Einschätzungen. Lassen Sie sich informieren. Nutzen Sie unseren Newsletter (hier eintragen).

 

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

start-trading Team

P.S. Die Finanzkrise war nie überwunden, weil Geld nicht die Lösung ist (mehr erfahren)

 

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