Die Börsen legen wieder den Rückwärtsgang ein. Besonders der Verfall des Ölpreises macht den Investoren Kummer. Zu viel wird gefördert und nun hat man keinen Lagerplatz mehr, wo man das viele schwarze Gold lagern könnte. Gleichzeitig indiziert die geringe Nachfrage nach Öl, wie schwach die weltweite Wirtschaftstätigkeit tatsächlich ist. Anleger warten nicht ab und treten den Rückzug an. Die Korrektur im DAX befindet sich im Endstadium.
Die Marktteilnehmer an den Börsen verschieben gerade den Blick weg von den reinen Zahlen der Coronainfizierten hin zu den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Auch wenn die Unternehmen die Produktion wieder aufnehmen würden, wer würde ihre Produkte kaufen? Würden die Bürger sofort wieder in den Flieger steigen und den Urlaub nachholen? Würden die Menschen sich ein neues Auto kaufen? Oder überwiegt hier eine Zurückhaltung? Vielleicht sparen die Konsumenten mehr, damit sie in einer neuen Krise mehr Puffer haben.
DAX, Stundenchart, Stand 10.512 Punkte
Es verwundert kaum, dass bei den heutigen Lockerungen in Deutschland die Autohäuser wieder öffnen dürfen. Deutschland ist eben eine Autonation. Da gilt es zu stützen, zu retten und weitere Maßnahmen zu ergreifen, um ja keine Schrumpfung dieser Branche zuzulassen. Für die Autoindustrie ist in der Politik immer ein Ohr da und natürlich auch Geld. Die Autoindustrie weiß um ihr Drohpotenzial und fordert bereits eine Kaufprämie, so wie die Abwrackprämie nach dem Ausbruch der Finanzkrise (erfahren Sie mehr).
All diese Informationen über die Not der Unternehmen (Auto, Luftfahrt, Öl, Handel) werden von den Anlegern mit Bedacht aufgenommen, weisen sie doch auf eine schwache wirtschaftliche Entwicklung hin. Womöglich kommt die Wirtschaft nicht so schnell auf die Beine, wie sich das manch ein Aktienkäufer gewünscht hat. Ein neuerliches Abtauchen der Aktienkurse steht im Raum und da will niemand investiert sein, wenn es an der Börse rasant abwärtsgeht.
Der DAX notiert im Stundenchart an einer besonders wichtigen Zone, nämlich an einer steigenden Aufwärtstrendlinie (grün). Sie ist ein klares Indiz für die Marktteilnehmer, wann die Korrekturphase endet und der Haupttrend wieder aufgenommen wird. Viele Augen blicken auf den Kursbereich bei 10.460 Punkten. Ein Schlusskurs unter dieser Marke (Stundenschluss genügt) würde die Hoffnungen der optimistischen Marktteilnehmer in Luft auflösen lassen.
Sofort würden dann wieder Aktien verkauft werden, da dann der Haupttrend wieder aktiviert würde. Der DAX war ja nur in einer Korrekturphase unterwegs, die sich seit dem Verlaufstief bei ca. 8.300 Punkten gebildet hat. Diese steht kurz vor ihrem Ende und dann geht die Abwärtsbewegung wieder los. Die nächsten Ziele auf der Unterseite lauten dann 10.100 Punkte und 9.500 Punkte. Solange der DAX die grüne Linie verteidigen kann, also nicht unter 10.460 Punkten schließt, kann noch ein Versuch unternommen werden in Richtung 10.800 Punkte zu klettern. Die Wahrscheinlichkeit für solch einen Anstieg ist jedoch gering.
Wie sich an der Reaktion im Marktumfeld zeigt, ist derzeit keine positive Meldung von Dauer. Besonders diese ganz dünne Nachricht aus der letzten Woche, wo angeblich ein Gegenmittel gegen das Virus gefunden worden sei, ist ein gutes Beispiel dafür, dass sich die Anleger nicht allzuschnell den Aktien hingeben sollten. Die Börsen befinden sich bis auf Weiteres im Abwärtstrend.
Im weiteren Verlauf der Woche veröffentlichen wir laufend DAX-Einschätzungen. Lassen Sie sich informieren. Nutzen Sie unseren Newsletter (hier eintragen).
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team
P.S. Hamsterkäufe: Leere Regale haben etwas mit Geld und seiner Funktion zu tun (mehr erfahren).