An der Börse sind Nachrichten in der Regel Schall und Rauch. Letzte Woche noch waren die Börsianer angeblich froh über Lockerungen in der Wirtschaft. Sie kauften Aktien, um von einem möglichen Aufschwung zu profitieren. Diese Woche geht es rasant abwärts. Plötzlich hat man Sorge vor einer zweiten Viruswelle und einem Test der bisherigen Börsentiefs. Es gilt weiterhin, die Orientierung zu behalten, denn das Hauptziel ist in greifbarer Nähe.
Die Karre ist im Dreck, wie man historisch zu sagen pflegte. Regierungen weltweit erkennen gerade, dass sie in der Vergangenheit wichtige Probleme nicht angegangen, Strukturveränderungen nicht angeschoben und Rücklagen nicht gebildet haben. Jetzt sinken die Steuereinnahmen, was zu leeren Kassen führt. In Deutschland werden das ca. 80 Milliarden Euro (im Vergleich zu 2019) sein, so die aktuelle Information des Finanzministeriums. In der Not suchen sich manche Politiker ihr Heil in Minuszinsen, so wie der US-Präsident Trump. Der Staat solle sich Geld leihen und dafür noch Geld erhalten. Klingt verrückt? Ist des auch. Lesen Sie mehr über die Funktion von Minuszinsen (mehr erfahren).
DAX, Stundenchart, Stand 10.239 Punkte
Die Stimmung am Aktienmarkt ist noch etwas schlechter als bisher geworden, nachdem gestern Abend der Chef der US-Notenbank FED, Powell, sprach. Die Aussichten seien sehr unsicher und eine schnelle wirtschaftliche Erholung nicht abzuleiten, so seine Äußerung über den Zustand der US-Wirtschaft. Das war enttäuschend für die Investoren, die sich andere Hoffnungen gemacht hatten.
Der DAX befindet sich in seiner prognostizierten Abwärtsbewegung. In der Analyse „DAX: Augen zu ist keine Lösung“ wurden bei einem Indexstand von 10.840 Punkten folgende Kursziele ausgegeben. Es hieß: „Die nächsten Kursziele lauten 10.430 Punkte, 10.250 Punkte und später das Hauptziel bei 10.100 Punkten.“ Diese Abwärtsbewegung befindet sich gerade in der Ausarbeitung. Die ersten beiden Kursziele wurden bereits erreicht. Das Ansteuern des Hauptzieles bei 10.100 Punkten steht noch aus.
Der Blick auf das obige Chartbild verrät, dass der laufende Kursrückgang im Bereich bei 10.200 Punkten auf eine Unterstützungslinie (türkis) trifft. Kurzzeitig kann sich an dieser Stelle leichtes Kaufinteresse entwickeln. Übergeordnet jedoch sollten sich die Käufer zurückhalten. Anleger realisieren gerade, dass der Aktienmarkt vor einer neuerlichen Bewährungsprobe steht. Die Lage ist schlicht düster, da helfen auch die vielen Mutmacher, wie Lockerung der Wirtschaft, schnelle Erholung usw., nicht. Wo keine Käufer sind, wo sich Konsumenten zurückhalten, da bleiben Umsätze weg. Dennoch haben manche Anleger, ohne auf die Risiken zu achten, Wertpapiere gekauft und sehen dem Kursrückgang verängstigt zu.
Anleger sollten das Hauptziel im Auge behalten, welches bei 10.100 Punkten liegt. An dieser Stelle wird sich entscheiden, ob der DAX direkt weiter nach Süden tendiert. In diesem Fall lautet das nächste Kursziel 9.500 Punkte. Die Kursreaktion an der Schlüsselstelle bei 10.100 Punkten wird Aufschluss über den weiteren Weg geben, den der Aktienmarkt nehmen wird.
Im Verlauf der Woche veröffentlichen wir laufend DAX-Einschätzungen. Lassen Sie sich informieren. Nutzen Sie unseren Newsletter (hier eintragen).
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team
P.S. Wenn Steuereinnahmen wegbrechen, dann fehlt Geld in der Kasse (mehr erfahren).