An der Börse wechseln sich steigende und sinkende Kurse ab. Der DAX fiel im Rahmen der Coronakrise stark, so wie viele andere Indizes auch. Darauf folgte eine Phase steigender Notierungen. Diese wird als Korrektur der vorangegangenen Verluste, als eine Gegenbewegung, bezeichnet. Man spricht daher von einer Bärenmarktrallye, die dann schon bald enden soll. Doch was passiert, wenn der laufende Anstieg gar keine Korrektur ist?
Es gibt derzeit mutige Anleger, die von baldigen DAX-Ständen von über 13.000 Punkten ausgehen. Warum auch nicht. An der Börse kann sich jeder Marktteilnehmer sein eigenes Szenario zurechtlegen. Diese positiv eingestellte Gruppe wähnt sich in Sicherheit, dass Staaten und Zentralbanken die Wirtschaft nie und nimmer abschmieren lassen werden. Es kann also gar nicht zu sinkenden Notierungen kommen, so deren Gedankengang.
DAX, Tageschart, Stand 10.465 Punkte
Nimmt man die Information aus dem vorangegangenen Absatz auf und wendet das auf das obige Chartbild an, dann kann es durchaus möglich sein, dass die aktuelle Anstiegsphase gar keine Bärenmarktrallye ist. Zu stark sind die Käufe der Investoren, die sich besonders in den USA ins Zeug legen. Schon bald ist an den US-Börsen der Kurseinbruch durch die Coronakrise fast vergessen, wenn die Entwicklung der letzten Wochen dort so weitergeht.
Im obigen Chartbild ist die schwarze Linie bei 10.280 Punkten von Bedeutung. Notierungen des DAX unterhalb dieser Marke wurden in der letzten Woche schnell wieder aufgefangen. Das Kaufinteresse am Markt ist nicht von der Hand zu weisen. Es kommt nun darauf an, ob dies spekulative Käufer sind, oder tatsächlich nachhaltige Investitionen, die von einem stärkeren Anstieg ausgehen.
In der neuen Woche kommt es gleich zu einer Entscheidung im Kursbereich bei 10.550 Punkten. An dieser Stelle befindet sich eine fallende Trendlinie, die entweder den Weg nach Norden freimachen, oder die Anstiegsbewegung im DAX bremsen wird. Sie hat eine besondere Bedeutung und sollte beachtet werden. Ein Ausbruch über obere gestrichelte blaue Linie führt zu einem Anstiegspotenzial bis 11.300 Punkte. Ein Zwischenziel liegt bei 10.800 Punkten.
Anders hingegen, wenn der DAX an dieser Trendlinie abprallt und unterhalb von 10.550 Punkten verbleibt. In diesem Fall befindet sich der Index in einer Abwärtsbewegung, die ihren Anfang bei 11.235 Punkten hat. Die Folge wären bald nachgebende Notierungen bis in den Bereich bei 10.000 Punkten. Nach einer kurze Phase des Luftholens, die unterhalb der schwarzen Linie enden sollte, kommt es zu erneut nachgebenden Kursen. Das Kursziel liegt dann bei 9.500 Punkten.
Die Unsicherheit im Markt ist zum Greifen vorhanden. Anleger wollen keinesfalls eine neue Phase des billigen Geldes verpassen. Sie kaufen Aktien, um von einer Liquiditätsflut zu profitieren. Gleichzeitig jedoch geht es der Wirtschaft extrem schlecht und es ist keinesfalls eine ausgemachte Sache, dass diese sich bald erholen wird. In der neuen Woche kommt viel auf die Marktreaktion bei 10.550 Punkten an.
Im Verlauf der Woche veröffentlichen wir laufend DAX-Einschätzungen. Lassen Sie sich informieren. Nutzen Sie unseren Newsletter (hier eintragen).
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team
P.S. Wenn Steuereinnahmen wegbrechen, dann fehlt Geld in der Kasse (mehr erfahren).