An der Börse ist die Überraschung nicht weit. Der DAX notierte kürzlich noch in der Nähe seines Allzeithochs und es schien nur eine Frage der Zeit zu sein, diesen auch zu knacken. Während die Stimmung fast schon überschwänglich war, da folgten drei wichtige Ereignisse, die nun eine Kettenreaktion auslösen werden. Der Aktienmarkt hat eine Scheinwelt aufgebaut, die nun in sich zusammenfällt. Die nächsten Kursziele für den DAX lassen sich bereits ableiten.
Die Reaktion des Marktes auf den scharfen Kurseinbruch während der Coronakrise war einfach unglaublich. Dass, was für die Wirtschaft erhofft wurde, nämlich eine v-förmige Erholung, das passierte am Aktienmarkt. Wie ein Strich fielen die Kurse und wie ein Strich (das berühmte v) ging es wieder rauf. Dennoch heißt dies ja nicht, dass die Welt wieder in Ordnung ist, sondern nur, dass die Spekulanten schnell Aktien gekauft haben. Manche sagen sogar vorschnell, denn nun haben die Käufer ihre begehrten Wertpapiere und die (altbekannten) Probleme treten wieder zum Vorschein.
DAX, Tageschart, Stand 12.838 Punkte
Kommen wir damit gleich zum ersten Problem, nämlich dem Coronavirus. Obwohl für jedermann bekannt, nämlich das die Coronapandemie keinesfalls aus der Welt war, wurden dennoch Aktien gekauft. Die Gier nach dem schnellen Kursgewinn war größer als die rationelle Denkweise. Jetzt muss richtigerweise auch gesagt sagen, dass diese Handlung tatsächlich von Erfolg gekrönt war, denn die Aktienkurse stiegen steil an. Die Kunst wird nun sein, ob die Anleger auch wieder den Ausstieg schaffen werden, um die aufgelaufenen Gewinne zu sichern. Das Thema Coronavirus ist keinesfalls ausgestanden, ein Gegenmittel noch nicht entwickelt und die Worte „zweite Welle“ werden häufiger benutzt. Den Anlegern gefällt das nicht.
Das zweite Problem ist die Beziehung zwischen China und den USA. Hier geht die Illusion einer heilen Welt zwischen den beiden Großmächten noch etwas weiter zurück. Im letzten Jahr wurden schöne Bilder um die Welt geschickt, wie gut man denn zusammen auskomme. Später wurde dann ein Phase-1-Deal im Rahmen des Handelsabkommens geschlossen, der im Grunde nicht das Papier wert war, auf dem er stand. Dennoch feierten die Börsen diesen Deal. Jetzt bekommt diese „heile Welt“ Fassade Risse, weil sich Gegensätze nicht verschleiern lassen. Von einer guten Beziehung sind diese Großmächte sehr weit entfernt. Den Anlegern gefällt das gar nicht.
Das dritte Problem lässt sich aus dem obigen Chartbild ableiten. Lange hat der DAX seinen Aufwärtstrend verteidigt. Auch wenn es die letzten Wochen manchmal sehr knapp zuging, am Ende konnte der Index diesen Trend (lila Linie) verteidigen. Doch mit dem Ablauf der letzten Handelswoche ist der Aufwärtstrend gebrochen worden. Der Trend hat keinen Bestand mehr. Damit werden sofort Kettenreaktionen ausgelöst werden. Die Zeit der Kursgewinne ist damit vorüber. Jetzt kann der Aktienmarkt in einen Seitwärtsmarkt übergehen, oder was wahrscheinlicher ist, direkt in eine Abwärtsbewegung schwenken. Den Anlegern gefällt dieser Stimmungswandel überhaupt nicht.
Durch die neue Struktur des Marktes lässt sich im Chartbild nun eine Kursprognose ableiten. Der DAX kann, wenn er den Mut findet, noch einen Versuch unternehmen, den Trendbruch ungeschehen zu machen. Dies würde einen Rücklauf in den Kursbereich bei 13.000 Punkten bedeuten. Man spricht von einer Kiss-Back-Reaktion. An dieser Stelle sollte die Gegenbewegung abgewiesen werden und der DAX wieder nach Süden tendieren.
Viele Anleger sollten dann zeitgleich den Weg zum Ausgang suchen. Wenn alle zur selben Zeit ihre Wertpapiere verkaufen wollen, dann sinken die Kurse schnell. Das erste Kursziel ist im Bereich bei 12.480 Punkten zu finden (rote horizontale Linie). Das Hauptziel dieser Verkaufswelle ist mit 11.950 Punkten anzugeben. Im Stundenchart lassen sich die Kursziele für die einzelnen Tage detaillierte benennen. Der Index fällt unter Schwankungen und das bietet im kurzfristigen Bild Chancen zum traden. Die erwartete Abwärtsbewegung begleiten wir mit Tradingsignalen auf den DAX (mehr erfahren).
Während für eine lange Zeit an den Börsen die Sonne geschienen hat, werden die Anleger nun mit drei elementaren Problemen konfrontiert, die allesamt nicht sofort aus der Welt zuschaffen sein werden. Die Unternehmen werden weiter die Nebenwirkungen der Coronakrise zu spüren bekommen. Die Wirtschaft wird unter dem Konflikt der Großmächte leiden und die technische Analyse des DAX zeigt sinkende Kurse für die nächste Zeit an. Anleger sollten diese 3 Probleme, die den Markt beeinflussen, in ihre Handelsentscheidung einbeziehen.
Im Verlauf der Woche veröffentlichen wir neue DAX-Einschätzungen. Lassen Sie sich informieren. Nutzen Sie unseren Newsletter (hier eintragen).
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team
P.S. Inflation und Deflation beeinflusst ihr Geld (mehr erfahren)