Der DAX macht es den Anlegern schwer. Noch am Montag, als an den US-Börsen feiertagsbedingt nicht gehandelt wurde, da schien es, als könne der Index an alte Stärke anknüpfen. Mit dem Kursverlauf am Dienstag relativierte sich diese Haltung. Manch ein Anleger will sich das Platzen der Aktienblase nicht recht eingestehen, daher kommt es immer wieder zu kleineren Anstiegen, so wie heute auch. Meist werden solche Kurszuwächse wieder abverkauft. Eine größere Richtungsentscheidung fällt in Kürze.
Die Markteilnehmer haben es plötzlich nicht mehr eilig, Aktien zu erwerben. Die Stimmung kühlt merklich ab. In diesem Blog wurde in einer der früheren Analysen zum Börsengeschehen geschrieben, dass jemand für diesen Exzess bezahlen werden muss. Das sind natürlich die Käufer, die gierig überteuerte Aktien erworben haben. Der Highflyer der letzen Monate, nämlich die Tesla Aktie, wurde nach dem Aktiensplit für unglaubliche 502 USD gehandelt. Das ist kaum eine Woche her. Heute kostet dieselbe Aktie nur noch 330 USD und das Interesse der Käufer ist plötzlich gering.
DAX, Stundenchart, Stand 13.127 Punkte
An der Börse ist die Aktienblase bereits geplatzt. Ein entscheidender Tag war der 2. September 2020, als die Aktienkurse völlig außer Rand und Band gerieten. Daraufhin folgte die Crashbewegung in der sich nun DAX und Co befinden. Manch ein Marktbeobachter fragt sich überrascht, wieso der Nasdaq100 Index innerhalb von 4 Tagen 11 % nachgegeben hat. Da notieren doch die tollsten Aktien, um die man nicht herumkomme, so die allgemeine Meinung. Wer so denkt, der hat die Funktion der Börse noch nicht recht verstanden. Die Börse ist ein Ort der Spekulation. Es geht alleine um den Profit. Jeder gegen jeden. Große Haie gegen kleine Fische (mehr erfahren).
Wie in der Wochenendanalyse „DAX-Ausblick: Der Crash hat erst begonnen“ geschrieben wurde, sollte der Index zu Wochenbeginn leicht ansteigen und im Bereich bei 13.100 Punkten wieder nach Süden abdrehen. Dieser Plan ging gut auf. Jetzt befindet sich der DAX zwischen zwei wichtigen Kursmarken, von denen eine durchschritten wird.
Das obige Chartbild zeigt die derzeit brisante Lage. Noch sind die Felle für die Optimisten nicht davongeschwommen, noch kann der DAX sich befreien, nämlich dann, wenn er über die Widerstandslinie bei 13.215 Punkte (grüner Punkt) ansteigen kann. Allein der Glaube an so einen Kraftakt fehlt, er ist jedoch möglich.
Die wahrscheinlichere Variante ist, dass der DAX zu der unteren steigenden Trendlinie tendiert, welche aktuell bei ca. 12.860 Punkten notiert. Naheliegenderweise sollte ein zweites Heranlaufen, beim ersten Mal kam es zu einem Abprall nach oben, zu einer Aufgabe dieser Linie führen. Der Index sollte mit einem Bruch dieses Trends erneut Dynamik entfalten und deutlich nachgeben. Die nächsten Kursziele lauten in diesem Fall zunächst 12.480 Punkte und später 11.950 Punkte.
Im aktuellen Umfeld versuchen die Käufer alles, um das Bild der heilen Welt an den Börsen aufrechtzuerhalten. Es wundert daher nicht, wenn sie durch Aktienkäufe immer wieder den DAX etwas anheben können. Schnäppchenjäger und Daueroptimisten wollen günstige Kurse erkennen und kaufen Aktien. Doch dauerhaft steigende Kurse stehen unter einem ungünstigen Stern. Die Verkäufer sollten sich mit dem Platzen der Aktienblase in der Überzahl befinden. Ein Ausbruch auf der Oberseite (grüner Punkt) oder auf der Unterseite (roter Punkt) wird Klarheit über die weitere Richtung geben.
Im Verlauf der Woche veröffentlichen wir neue DAX-Einschätzungen. Lassen Sie sich informieren. Nutzen Sie unseren Newsletter (hier eintragen).
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team
P.S. Geld führt zu Wachstum und Wachstum zu Wohlstand? Stimmt nicht! (mehr erfahren)