Der Aktienmarkt kommt schwer unter die Räder. Der DAX fällt wie ein Stein. Vordergründig wird auf die Angst der Anleger vor steigenden Zinsen hingewiesen. Solch eine Argumentation greift zu kurz. Viel zu lange haben Anleger Risiken im Markt ignoriert und unter ungünstigsten Umständen gierig Aktien gekauft. Der Stand der Kurse entsprach nicht mehr der Realität. Jetzt ziehen große Marktteilnehmer die Reißleine und sichern ihre Gewinne. Das führt zu einer heftigen Verkaufswelle.
In den Nachrichten wird der Abverkauf an den Börsen mit den steigenden Zinsen bei Staatsanleihen (insbesondere 10 jährige US-Bonds) begründet. Steigende Kosten bei der Finanzierung reduzieren die Gewinne bei den Unternehmen. Steigende Zinsen bremsen die Investitionsbereitschaft und lassen den Konsum bei den Verbrauchern sinken. Dieser Aspekt ist nur einer, der als Grund für die massive Verkaufswelle herhält. Aber an den Börsen gibt es noch einen anderen wunden Punkt. Es hat sich eine gefährliche Spekulationsblase entwickelt, die zu platzen droht.
DAX, Tageschart, Stand 13.809 Punkte
Die jetzt laufende Abverkaufsbewegung wurde in der Wochenendenanalyse „DAX-Ausblick: Verkaufswelle in Vorbereitung“ vorgestellt. Die Themen steigende Zinsen und Inflation sollten den Anlegern in die Suppe spucken und damit die Stimmung an den Märken drehen. So kam es dann auch.
Eine Verkaufswelle gewinnt folgendermaßen an Stärke: Zunächst entschließt sich eine Mehrheit der Marktteilnehmer, Gewinne mitzunehmen. Daraufhin beginnen die Aktienkurse zu sinken. Weitere Verkäufer treten auf, die dann durch ihr Handeln (Wertpapierverkauf) ebenfalls die Preise drücken. Die nun deutlich gesunkenen Kurse fallen unter Limitkurse, dabei werden automatische Verkaufsaufträge (Stopp-Loss) ausgelöst. Sinkende Aktienkurse bringen dann all diejenigen in Schwierigkeiten, die auf Kredit gekauft haben. Das Depotvolumen sichert den Kredit nicht mehr ab, weshalb der Anleger Geld nachschießen muss (Margin Call), welches er nicht hat. In der Folge muss er einen Teil seiner Wertpapiere verkaufen, was wiederum die Kurse drückt. Der begonnene Kreislauf setzt sich fort.
Der DAX ist klar an der Marke bei 14.000 Punkten gescheitert. Die morgendliche Reaktion zeigt deutlich, wie die Marktmeinung nun von sinkenden Kursen ausgeht. Die Verkäufer sind in der Überzahl und sie machen Nägel mit Köpfen. Der Index fiel in einem Rutsch bis 13.664 Punkte. Was nun folgt, ist eine Korrektur auf die impulsive Abwärtsbewegung. Diese Aufwärtsbewegung erreicht kurz vor US-Eröffnung den Preisbereich bei 13.826 Punkten, was einer 50-%-Korrektur entspricht.
Im Idealfall geht es am Nachmittag erneut abwärts. Ein Unterstützungsbereich ist bei 13.790 Punkten auszumachen. Sobald dieser unterschritten wird, werden alle Hoffnungen auf sofort wieder steigende Kurse begraben und die Käufer sollten aufgeben. Ebenso flott wie am Vormittag, sollten die Kurse daraufhin wieder ins Rutschen geraten und dann das Tagestief bei 13.664 Punkten ansteuern. Übergeordnet, solange der DAX unterhalb der besagten grünen Linie verbleibt, lautet das nächste Kursziel 13.315 Punkte.
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Ihr
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