Die Börse zeigt sich volatil. Die Anleger sind hin- und hergerissen, ob sie sich von dem Hauptthema steigender Zinsen verunsichern lassen sollten oder eben nicht. Zu Beginn der Woche gab es den ersten Kursrutsch. Darauf folgte eine Atempause. Heute beginnt der Handelstag sehr schwach. Diese Eröffnung wird zunächst gekauft, da Anleger nach 12 Jahren Börsenhausse, bei jedem Rücksetzer Aktien kaufen wollen. Doch der weitere Kursverlauf für den DAX steht unter keinem guten Stern.
Niedrige Zinsen, auf die sich die Zentralbanken nach Ausbruch der Finanzkrise 2008 eingeschossen haben, führten zu einem Boom an den Aktienmärkten und auf dem Immobilienmarkt. Unternehmen erhielten billige Kredite. Besoders Technologietitel profitierten, da sie zu Beginn ihrer Unternehmung kaum Geld verdienen und daher auf günstiges Fremdkapital angewiesen sind. Staaten profitierten auch von niedrigen Zinsen, da sie für die Finanzierung ihrer Politik wenig Zinsen aufwenden müssen. Immobilienkäufer finanzierten Haus und Hof und die Konsumenten erhielten Geld für den nächsten Einkauf. All diese schöne Zeit scheint nun vorüber zu sein, denn mit steigenden Zinsen kehren sich die genannten Vorteile in Nachteile um. Erfahren Sie mehr über Zinsen und ihre Auswirkungen in unserer Buchempfehlung „Verstehen Sie Geld?“ (hier).
DAX, Stundenchart, Stand 13.838 Punkte
Noch sind sich die Anleger nicht sicher, wie sie mit dem Thema steigender Zinsen umgehen sollen. Während die einen auf die Bremse treten und ihre Aktien verkaufen, sind die anderen noch immer von der Aktienanlage überzeugt. Für diese positiv eingestellte Gruppe gibt es immerzu Kaufkurse. Innerhalb dieser beiden Standpunkte zirkuliert der DAX.
Der Blick auf das obige Chartbild zeigt, wie der Index zu Beginn der Woche steil abgefallen ist und das Preisniveau bei 13.664 erreichte. Daraufhin ging es wieder rasant aufwärts, weil die US-Notenbank FED mit wohlwollenden Worten die Anleger beruhigt hatte. Es ging unglaubliche 400 Punkte wieder rauf. Doch überzeugt sind die Marktteilnehmer nicht, denn allein wegen Aussagen von FED-Chef Jerome Powell sanken die Zinsen bei zehnjährigen US-Bonds (hier ansehen) nicht. Also treten die Anleger jetzt erneut auf die Bremse und verlassen den Aktienmarkt.
Mit dem Rückfall unter die Marke bei 13.900 Punkten trübt sich das Chartbild wieder ein. Der Bereich des gelben Kreises ist als Fehlausbruch zu werten. Die Verkaufswelle, die für diese Woche (hier ansehen) prognostiziert wurde, ist wieder aktiviert worden. Im derzeitigen Marktumfeld sollten, trotz zwischenzeitlich wilder Käufe, die Verkäufer die Oberhand behalten. Solange der DAX jetzt nicht über 13.900 Punkte hinauskommt, geht es bald wieder in Richtung des heutigen Tagestiefs.
Am Wochenende werden wir wieder den DAX-Ausblick für die kommende Woche veröffentlichen. Lassen Sie sich informieren. Nutzen Sie unseren Newsletter (hier eintragen).
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team
P.S. Inflation und Zinsen sollten Sie verstehen (mehr erfahren)