Obwohl der DAX seit Jahresanfang nicht von der Stelle kommt, legt der Index im Tagesverlauf viele Hundert Punkte zurück. Durch die ständigen Richtungswechsel verlieren nun immer mehr Anleger die Orientierung. Steigende Kurse sind keinesfalls mehr sicher, was die Unruhe unter den Marktteilnehmern verstärkt. Die Angst vor steigende Zinsen und Inflation geht um. Zweimal schon wurde ein satter Abverkauf aufgefangen. Einen dritten Abverkauf wird der Aktienmarkt nicht verkraften.
Im Moment kämpfen die Marktteilnehmer um den bekanntlich letzten Strohhalm. Es gibt an der Börse keine fundamentalen Argumente mehr, die eine Aktienanlage auf diesem sehr teuren Niveau noch rechtfertigen. Also hat man sich als Taktgeber die Renditen der zehnjährigen US-Anleihen ausgesucht. Steigen diese, sind die Anleger geneigt ihre Aktien zu verkaufen und umgekehrt. Solch eine Herangehensweise der Investoren wird der Börse nicht gerecht, doch im Endstadium einer langen Hausse braucht es noch irgendwie eine Stimulation, um die Anleger bei Laune zu halten.
DAX, Tageschart, Stand 13.920 Punkte
Vordergründig wird in den Medien die Sorge der Anleger vor steigenden Zinsen herausgestellt. Das ist zwar in der Theorie richtig (erfahren Sie mehr), in der Praxis geht es den Marktteilnehmern aber um ihre Gewinne. Anleger kaufen Wertpapiere oder verkaufen ihre Aktien hautsächlich unter dem Aspekt, wie sie Profite machen können (alternativ Verlustbegrenzung). Allein darum geht es. Im derzeitigen Umfeld wäre die Frage in den Köpfen der Anleger, ob man einen teuren Markt noch etwas höher schrauben kann oder aber ob es an der Zeit ist, die eigenen Aktien zu verkaufen.
Dass eine latente Verkaufsbereitschaft vorhanden ist, lässt sich im obigen Chartbild gut erkennen. Jedes Mal in diesem Jahr, wenn der DAX zu einem neuen Allzeithoch ansetzte, wurde dieser Rekord sofort wieder abverkauft. Zweimal schon übernahmen die Verkäufer das Ruder und ließen den Index stark sinken. Das war am 23. Und am 26. Februar der Fall (blaue Linien). In allerhöchster Not gelang den Käufern der Konter und damit auch eine Beruhigung der Marktteilnehmer.
Diese Ruhe ist jedoch nicht von Dauer. Der DAX hinterlässt sowohl im Wochenchart als auch im Tageschart ein schwaches Bild. Der Index ist unterhalb von 14.000 Punkten für einen erneuten Abverkauf gefährdet (rote fallende Linie). Einen dritten Abverkauf werden die Käufer nicht mehr auffangen können. Alle, die schon Aktien kaufen wollten, haben das getan. Die Käuferseite nimmt daher ab, während die Verkäuferseite an Stärke zunimmt.
In der neuen Woche kommt es sofort auf das Verhalten der Marktteilnehmer an der wichtigen Marke bei 14.000 Punkten an. Oberhalb dieser fallenden Trendlinie würde ein direkter Verkaufsdruck pausieren und der Index hätte die Gelegenheit, bis in den Bereich bei ca. 14.160 Punkten anzusteigen. Anders hingegen, wenn der Index unter der Marke bei 14.000 Punkten verbleibt. In diesem Fall verstärkt sich ein Verkaufsdruck, den es unbedingt zu beachten gilt.
Wieder sollte der DAX an die grüne Linie bei 13.790 Punkten fallen und diese diesmal ohne große Gegenwehr unterschreiten. Ein dritter Abverkauf sollte diesmal kaum zu bremsen sein. Immer mehr Anleger würden erkennen, dass sie sinkende Kurse nicht aufhalten können. Erneut erreicht der DAX dann die Marke bei 13.665 Punkten und diesmal fällt der Index einfach durch diesen Bereich durch. Mit diesem neuen Verlaufstief ist dann der Preisbereich bei 13.135 Punkten aktiviert, der dann von den Markteilnehmern angesteuert werden wird.
Wir verfolgen die weitere Entwicklung und melden uns mit neuen DAX-Einschätzungen. Lassen Sie sich informieren. Nutzen Sie unseren Newsletter (hier eintragen).
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team
P.S. Konsum und Wachstum sollten Sie verstehen (mehr erfahren)