Lange Zeit waren die Wogen an den Börsen glatt. Der DAX stieg. Je mehr Anleger Freude am Aktienkauf hatten, umso stärker war der Kursanstieg. Doch nun stockt diese Aufwärtsbewegung und Unruhe kommt auf. Der schwache Börenmonat Mai rückt ins Blickfeld. Wohl wissend, dass sich das Sentiment in Kürze wandeln wird, handeln einige Marktteilnehmer bereits und verlassen den Markt. Erste Anzeichen für einen baldigen Sturm liefert zudem die Charttechnik, die ein Trendwendemuster anzeigt.
Anleger haben es nicht eilig, ihre Wertpapiere zu verkaufen. Solange die Kurse steigen und die Indizes in der Nähe von Allzeithochs notieren, solange will man die Gewinne laufen lassen. Bisher fehlt es auch an negativen Nachrichten, die die Stimmung verderben würden. Aus den USA kommen nun erste Vorschläge, um den Steuersatz für Spitzenverdiener zu erhöhen. Aus den Reihen der europäischen und der amerikanischen Zentralbanken wird unter der Hand schon mal über ein Zurückfahren der Anleihekäufe (Tapering) nachgedacht. Auf der einen Seite berichten diese Gremien mit stolzer Brust von einer starken Wirtschaftsleistung ihrer Wirtschaftszonen, aber von einer Zinswende wollen sie nichts wissen. Dabei wäre genau das die richtige Reaktion, da dann einer Überhitzung zuvorgekommen wird. Zudem folgt jetzt der Monat Mai, der in der Regel schwach ausfällt. Für manch einen Marktteilnehmer könnte dies ein Grund sein, seine Aktien zu verkaufen und seinen Profit zu sichern.
DAX, Stundenchart, Stand 15.279 Punkte
Auf dem aktuellen Kursniveau braucht es nicht viel, damit ein Sturm aufkommt. Fast schon fahrlässig ist das Ignorieren der Coronakrise. Trotz neuer Mutanten und weiterer Lockdown-Maßnahmen prallen diese Ereignisse an den Investoren ab. Noch, muss man sagen. Viele erfahrene Anleger wissen (mehr erfahren), dass Aktien nicht mehr billig sind. Ob sich auf diesem Niveau noch ausreichend neue Käufer finden werden, ist daher fraglich. Bald sollten daher dunkle Wolken aufziehen. Besonders US-Hedgefonds ziehen sich bereits aus dem Markt zurück, so aktuelle Informationen aus dem Markt. Nimmt man alle aufkommenden Faktoren zusammen, dann kann von einem baldigen Stimmungswandel ausgegangen werden. Dann wird es darum gehen, nicht der Letzte zu sein, der den aufkommenden Sturm nicht bemerkt hat.
Der DAX schwächelt bereits im kurzfristigen Zeitfenster. Im obigen Stundenchart hat sich nach dem Erreichen des Allzeithochs bei 15.501 Punkten ein Trendwendemuster gebildet. Eine Schulter-Kopf-Schulter ist in ihrer Ausarbeitung. Sie aktiviert sich, wenn die Nackenlinie bei 15.150 Punkten unterschritten wird. Danach ist sofort das Kursziel bei 14.800 Punkten aktiv, das zügig erreicht werden sollte. Schon ein Rückfall in den Trendkanal bei 15.190 Punkten mahnt zur Vorsicht und signalisiert Schwäche. Kann sich der DAX oberhalb von 15.300 Punkten festhalten, dann würde die Zuversicht der Anleger erst einmal nicht nachlassen.
Im Moment braut sich ein Sturm am Markt zusammen. Noch gibt es die Daueroptimisten, die sich nicht von der Aktienanlage abbringen lassen wollen. Diese reagieren erst, wenn der Sturm ausgebrochen und der Schaden angerichtet ist. Alle anderen, die vorausschauend handeln wollen, sollten genau abwägen, inwieweit das aktuelle Kursniveau noch Potenzial bietet. Eine Korrektur erscheint unausweichlich.
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Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team
P.S. Warum sind Negativzinsen ein Fehler? (mehr erfahren)