Der Goldpreis zeigt sich robust. Die Investoren fragen das gelbe Edelmetall nach, wohl wissend, dass eine Inflationsphase nicht mehr zu vermeiden ist. Das viele Geld der Notenbanken, welches bereits die Preise in den Aktien- und Immobilienmärkten treibt, drängt jetzt auch in die Realwirtschaft. Und obwohl die Anzeichen auf Preissteigerung stehen, will die Notenbank nichts davon wissen und auch nicht dagegensteuern. Diese Haltung ist brandgefährlich.
Gestern Abend war wieder ein Moment der Spannung. Die Teilnehmer an den Finanzmärkten lauschten den Ausführungen der US-Notenbank FED. Wie so häufig in der Vergangenheit, passierte nicht viel. Die Niedrigzinsen sollen beibehalten und das Ankaufprogramm von 120 Milliarden USD im Monat fortgeführt werden. Die FED fährt demnach weiterhin Vollgas, obwohl eine scharfe Kurve bereits in Sichtweite ist. Ähnlich verhält sich die Europäische Zentralbank (EZB). Den Investoren wird dabei Sand in die Augen gestreut. Eine Inflationsgefahr sehen die beiden Zentralbanken angeblich nicht. Während die FED von einer „temporären Spitze“ spricht, nennt die EZB diese Entwicklung ein „vorübergehendes Phänomen“.
Goldpreis, Tageschart, Stand 1.776 USD
Die beiden großen Notenbanken FED und EZB haben nicht viele Mittel, wie sie den Markt noch lenken können. Sie haben sich zu sehr durch die Staaten einvernehmen lassen, um für eine Stabilisierung der Wirtschaft zu sorgen. Dies gelang durch das immense Drucken von Geld. Wenn viel Geld aus der Luft erzeugt wird (ohne Gegenwert), dann führt das unweigerlich zur Inflation. Nun ist der Geist aus der Flasche entwichen, die Preise steigen an.
Dabei handelt es sich keinesfalls um eine vorübergehende Sache, wie die Notenbanken betonen, sondern es herrscht echter Preisdruck, wie sich bereits in der Wirtschaft zeigt. Konzerne müssen höhere Rohstoffpreise bezahlen. Es ist naheliegend, dass die Unternehmen die höheren Kosten bei der Herstellung ihrer Waren an die Endkunden weitergeben werden. Die Endpreise werden steigen.
Eine Notenbank müsste bei Inflationsgefahr entsprechend handeln und die Leitzinsen anheben und auch ihre Ankaufprogramme zurückfahren. Damit würde sie das (zu) viele Geld aus dem Markt ziehen. Doch genau das macht sie nicht. Durch das billige Geld sind Staaten, Unternehmen und Privatleute stark verschulet und würden ein höheres Zinsniveau nicht vertragen. Diese Haltung, nämlich das Nichtstun, ist jedoch extrem riskant. Bremst man die beginnende Inflation nicht frühzeitig, dann kann man diese Entwicklung später kaum noch kontrollieren.
Wer die Zeichen der Geldentwertung erkennt, der sucht jetzt einen Weg um sein Geld zu schützen. Einen Inflationsschutz bietet Gold. Der Preis hat sich bis Ende März 2021 in einer Korrekturphase befunden. Mit dem Erreichen der blauen Unterstützungslinie bei 1680 USD begann eine neue Anstiegsphase, wie in der Analyse „Goldpreis: Neue Kaufwelle beginnt“ bereits vorgestellt wurde. Investoren erkennen nun, dass den Worten der Notenbanken wenig Glauben geschenkt werden kann. Diese müssen aus ihrer Not heraus die Inflation abtun, da sie eine Zinsanhebung und ein Ende der Anleihekäufe (Tapering) nicht ohne Schaden für die Wirtschaft durchführen können.
Die Nachfrage nach Gold sollte in einem Umfeld der Geldentwertung zunehmen. Da auch die Statistik in den kommenden Monaten die Inflationstendenzen unübersehbar aufzeigen wird, werden immer mehr besorgte Anleger Schutz bei Gold und Silber suchen. Der Goldpreis sollte in einer starken Kaufwelle jetzt stetig ansteigen und ein Kursziel bei 2.250 USD ansteuern.
Wenn ein Feuer aufflammt, dann muss es schnell gelöscht werden. Jedes Zögern lässt das Feuer immer größer werden, der Schaden wird größer und das Löschen schwieriger. Die Notenbanken betreiben mit ihrer abwartenden Haltung ein riskantes Spiel. Gold ist eine Versicherung gegen dieses Risiko.
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Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team
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