Heute Abend ist es so weit. Die US-Notenbank FED verkündet ihre weitere geldpolitische Richtung. Da dieser Termin von der Mehrheit der Marktteilnehmer stark beachtet wird, halten sich viele Anleger in dieser Woche zunächst zurück. Der DAX tritt seit Tagen deshalb auf der Stelle. Die FED wird irgendwas zum Thema Inflation sagen müssen. Und egal wie sie es dreht und wendet, sie wird die Marktteilnehmer enttäuschen.
Die Börse funktioniert nicht mehr ohne das Geld der Zentralbanken. Aus diesem Grund haben die Marktteilnehmer auch so viel Sorge, dass die FED ihr Anleihekaufprogramm zurückfahren könnte. Dieses Programm der US-Notenbank hat ein Volumen von 120 Milliarden USD. Monat für Monat wird frisches Geld in den Markt gepumpt. Sehr zur Freude der Investoren. Wenn Geld hemmungslos aus dem Computer gezaubert wird, dann geht das natürlich auf Kosten des Geldwertes. Die Papierscheine verlieren an Kaufkraft (mehr erfahren). Die Nutzer der Geldscheine müssen immer mehr davon aufbringen, um das gleiche Gut zu kaufen. Die Waren werden dadurch teurer. Inflation ist ein Thema.
DAX, Stundenchart, Stand 15.718 Punkte
Die Börsenhausse ist im Endstadium. Anleger kaufen zu Höchstpreisen Wertpapiere, in der Hoffnung, jemand anderes würde für diese noch mehr bezahlen (wollen). Dabei sind die Preise sehr hoch und es ist unwahrscheinlich, dass auf diesem Niveau noch echte Käufer auftauchen werden. Viel naheliegender ist, dass kapitalstarke Investoren eine Abkühlung an den Börsen abwarten werden, um dann Aktien zu erwerben.
Beim DAX hat sich eine kleine Regelmäßigkeit in dieser Woche eingeschlichen. In den letzten Tagen eröffnet der Index stark, meist mit einer Kurslücke nach oben. Sofort nach der Handelseröffnung treten jedoch Verkäufer auf, die dann die Kurse drücken. Nach solch einem Schlagaustausch schläft der Index ein und die Volatilität nimmt ab. Der Index kommt folglich nicht mehr vom Fleck. Die Tageskerzen werden kleiner und zeigen die zögerliche Haltung unter den Marktteilnehmern bereits an.
Der DAX befindet sich im Stundenchart innerhalb eines steigenden Trendkanals. Es kommt jetzt ganz besonders auf die Kurszone bei 15.680 – 15.695 Punkten an. Solang diese Zone verteidigt werden kann, sollte es ein letztes Mal zu einem Aufbäumen kommen. Dieser Effekt kann durch die Wortwahl der FED, der am Abend zu kommunizierenden Entscheidung, entstehen. Eine zunächst positive Marktreaktion kann den deutschen Leitindex bis 15.900 Punkte ansteigen lassen.
Geben die Indizes sofort nach Bekanntgabe der geldpolitischen Entscheidungen (heute 20 Uhr MEZ) nach und fällt der DAX unter 15.680 Punkte zurück, dann entfällt der Ausflug auf der Oberseite. Das Abwärtspotenzial aus dem angesprochenen Trendkanal besteht bis an die Marke bei 15.400 Punkten. Notierungen unterhalb von 15.685 Punkten deuten auf Schwäche hin, wie das Bild aus dem Tageschart zeigt. In diesem Fall steuert der Index die wichtige Kursmarke bei 15.502 Punkten an (grüne Linie). Ein Unterschreiten dieser Marke würde für eine größere Korrekturbewegung sprechen.
Die FED wird ein Problem haben, die richtigen Worte zu treffen. Entweder sie sagt keinen Ton zum Thema Inflation, was die Marktteilnehmer als Sturheit und als riskant werten werden. Oder aber, sie sagt, sie denkt fleißig über Inflation nach und in diesem Fall nehmen die Sorgen der Anleger zu, dass die Anleihekäufe zurückgefahren werden können (Tapering). Was auch immer die FED sagen wird, sie wird die Marktteilnehmer enttäuschen.
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Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team
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