An der Börse ist der Schwung vergangen. Der DAX kann sein Niveau nur noch verteidigen, jedoch nicht mehr zulegen. Es dämmert manch einem Anleger, dass die Preise für Aktien sehr hoch sein könnten. Manch einer macht Kasse und das ist keineswegs falsch. Die Stimmung dreht gerade. Zuerst haben die Zentralbanken einen Wink gegeben. Jetzt liefert auch die Charttechnik erste Hinweise, wie sich der weitere Kursverlauf gestalten wird.
Es ist interessant zu verfolgen, wie die Stimmen gerade immer lauter werden, die einen baldigen Anstieg des DAX auf 16.000 Punkte für möglich erachten. So, als wolle eine Mehrheit an den Märkten sinkende Kurse nicht zulassen, wird versucht, den Anlegern Mut zuzureden, damit sie ihre Aktien behalten. Doch gleichzeitig, so zeigte der Handel am Freitag eindrucksvoll, gibt es Marktteilnehmer, die sich um die Nachrichten in den Medien nicht scheren und zusehen, ihre Wertpapiere zu verkaufen. Der DAX fällt wie ein Stein.
DAX, Tageschart, Stand 15.448 Punkte
Der Stimmungskiller in der abgelaufenen Woche kam von der US-Notenbank FED, die ihre Leitzinsen früher als geplant anheben möchte. Allein schon, dass eine Diskussion begonnen hat, dass man über die Zurücknahme geldpolitischer Maßnahmen nachdenke, ist schon ein großer Schritt. Noch vor Monaten wäre solch ein Verhalten unmöglich gewesen.
Auch wenn manch ein Anleger noch an eine rosige Zukunft an den Aktienmärten (mehr erfahren) glaubt, die Aussichten sind eher trüb. Die Zentralbanken sind jetzt in Handlungsnot, weil die stark zunehmende Inflation sie dazu zwingt. In den nächsten Monaten werden die Inflationsraten noch stärker zulegen. Es zeigt sich bereits, dass die Vorprodukte teurer werden, diese Kosten werden später auf das Endprodukt eingerechnet werden. Die aufgestaute Konsumlaune der Verbraucher, die nach Corona ihr Geld ausgeben wollen, führt zu einem Nachfrageschub, der zusätzlich preistreibend wirkt. Die Zentralbanken werden ihre stimulierenden Maßnahmen noch früher beenden müssen, als sie dies heute planen, ob sie das wollen oder nicht.
Der Aktienmarkt wird daher unter die Räder kommen, wenn die Zinsen ansteigen. Der Kursrückgang beginnt schon mit der Diskussion um solch einen Schritt. Zum einen, weil bei steigenden Zinsen andere Anlageformen an Attraktivität hinzugewinnen. Zum anderen, weil dann die Finanzierungsbedingungen für die Unternehmen schwieriger werden, wenn sie sich Fremdkapital besorgen müssen. Die überwiegende Zahl der Unternehmen agiert mit Fremdkapital, ist somit ständig verschuldet und dadurch auf frisches Geld angewiesen (mehr erfahren). Die Sorgen der Unternehmen werden in der Zukunft nicht weniger, ist die Erkenntnis, die sich aus den derzeitigen Puzzleteilen ableiten lässt.
Anleger an den Börsen haben nun die Möglichkeit abzuwarten, oder eben zu handeln. Die Charttechnik zeigt, dass der DAX die wichtige Marke bei 15.502 Punkten unterschritten hat. Damit kann endlich eine Korrekturphase beginnen, die schon viel zu lange auf sich warten lässt. In der neuen Woche ist von einer Fortsetzung des Verkaufsdrucks im Markt auszugehen. Solange der DAX unter 15.502 Punkten verbleibt, werden sich vermehrt Anleger von ihren Aktien trennen wollen, was die Preise weiter sinken lässt. Der DAX sollte daher schon in Kürze das nächste Kursziel bei 15.085 Punkten erreichen.
Obwohl die Medien nicht aufhören wollen, einen DAX bei 16.000 Punkten herbeizureden, ist die Lage an den Aktienmärkten keinesfalls als positiv zu werten. Nach den bisherigen Fakten zu urteilen, braucht der Index dringend eine Zeit der Abkühlung, die sich über die Sommermonate ziehen sollte.
Wir verfolgen die weitere Entwicklung und melden uns mit den nächsten Kurszielen für den DAX. Lassen Sie sich informieren. Nutzen Sie unseren Newsletter (hier eintragen).
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team
P.S. Erfolgreiche Tradingsignale auf den DAX (hier ansehen)