Am Aktienmarkt ist die Nervosität hoch. Der DAX versucht sich zwar noch in der Nähe seines Allzeithochs zu halten, doch Anstiegsbemühungen werden mit noch stärkeren Verkäufen beantwortet. Der Index kommt nicht mehr voran. Auch die optimistischsten Anleger erkennen nun, dass an den Börsen der Wind rauer wird. Eine Korrekturphase steht bevor. Der Startschuss für solch eine Abwärtsbewegung fällt mit dem Unterschreiten folgender Marke.
Lange Zeit galt an den Börsen das Prinzip, dass die Zentralbanken die Wirtschaft vor Krisen und den Staat vor der Pleite schützen würden. Diese Grundhaltung, plus die endlose Liquidität (ebenfalls durch die Zentralbanken bereitgestellt), sorgten für ständig steigende Aktienkurse. Doch nun nehmen die Risiken zu: die Aktien sind zu teuer, die Berichtsaison steht vor der Tür, die Inflation wird zur Gefahr, Corona kommt zurück (Delta Variante). All diese Risiken halten neue Käufer von einem Aktienkauf ab. Ohne neue Käufer schwindet die Kraft der bisherigen Anstiegsbewegung.
DAX, Stundenchart, Stand 15.574 Punkte
Der DAX steht vor einer baldigen Abwärtsbewegung, wie in der Analyse „DAX-Ausblick: Korrektur unter dieser Bedingung“ vorgestellt wurde. Sie aktiviert sich, sobald die wichtige Unterstützungslinie bei 15.502 Punkten (grüne Linie) unterschritten wird. Im obigen Stundenchart ist die Stelle mit einem gelben Kreis markiert. Der gestrige überraschende Ausbruch über die blaue Linie (hellblaues Oval), der noch einmal neue Käufer animieren sollte, wird heute mit Wucht wieder zurückgenommen.
Sobald der DAX als Tagesschlusskurs unter 15.502 Punkte sinkt, sollten sich vermehrt Anleger von ihren Positionen trennen wollen. Viel zu lange steht eine größere Korrektur aus. Sowohl aus technischen, aus saisonalen als auch aus fundamentalen Gründen ist sie angebracht. Als Startschuss für eine Verkaufswelle würde sich ein Unterschreiten der grünen Linie im obigen Chartbild anbieten. Schnell sollte es dann bis auf 15.426 Punkte runtergehen. Eine Aufgabe dieser Kursmarke wird zu einer Massenflucht aus den Aktienpositionen führen und den Verkaufsdruck verstärken. Die dann schon laufende Abwärtsbewegung verfolgt als erstes Ziel die Kursmarke bei 15.089 Punkten, ein weiteres Kursziel zu einem späteren Zeitpunkt lautet 14.850 Punkte.
Das aktuelle Marktumfeld ist geprägt von nervösen Marktteilnehmern, die unter allen Umständen eine heile Welt vorgaukeln wollen. An der Börse hat sich eine fehlerhafte gedankliche Grundhaltung gefestigt, nämlich, dass Aktien immer im Preis steigen werden. Dabei ist das ein Irrtum. Die letzten Jahre an den Börsen sind einer unnormalen Situation geschuldet. Weder gibt es „nur“ steigende Börsenkurse, noch dürfte es Minuszinsen geben (mehr erfahren). Beides ist jedoch der Fall.
Der Aktienmarkt kommt an seine Grenzen, so wie die Zentralbanken auch an ihre Limits kommen. Immer deutlicher zeigen sich die Nachteile der bisherigen Geldpolitik, wie z.B. Minuszinsen, die jetzt auch immer mehr Durchschnittsbürger quälen. Eine Diskussion um eine Umkehr der bisherigen Geldpolitik ist wahrscheinlich. Höhere Zinsen und ein Ende der Anleiheankäufe werden den Anlegern an den Börsen nicht gefallen. Wer die dunklen Wolken aufkommen sieht, der wird sich frühzeitig aus dem Aktienmarkt verabschieden.
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Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team
P.S. Geld ist nicht alles, macht aber das Leben einfacher (mehr erfahren)