Signale

Der Aktienmarkt zeigt sich von seiner schwächeren Seite. Der DAX gibt stark nach. Diese Entwicklung überrascht manch einen Marktteilnehmer, wurden doch noch gestern Rekord-Indexstände von den US-Börsen gemeldet. Um zu verstehen, warum die Börsen plötzlich den Rückwärtsgang einlegen, hilft der Blick auf die Ereignisse zwischen gestern und heute. Dieser Donnerstag könnte sich im Rückblick, als ein wichtiges Datum herausstellen.

Donnerstage haben in der Börsengeschichte meist einen schlechten Ruf. Sie sind der Panik-Tag, bevor es dann zu einem Black Friday kommt. Einem Tag, an dem die Kurse auf breiter Front nachgeben und eine Erholung sich nicht mehr einstellt. Schon heute ist kaum jemand bereit, Aktien auf diesem Niveau zu kaufen. Wer kann, der verkauft seine Wertpapiere, um seine Gewinne zu realisieren. Die Schwäche im DAX kommt nicht überraschend. Sie hatte sich in den letzten Wochen angedeutet, wie in dem Beitrag „DAX: Startschuss für eine Abwärtsbewegung“ vorgestellt wurde. Bevor es nach Süden ging, zerrte der Index jedoch noch an den Nerven der Anleger. Marktteilnehmer versuchten, steigende Kurse zu imitieren, was nicht mehr gelang. Am heutigen Donnerstag geben die Käufer auf und überlassen den Verkäufern das Feld.

DAX, Tageschart, Stand 15.420 Punkte

An der Börse machen die Kurse die Nachrichten, heißt es bekanntlich. Für jede Kursbewegung findet sich ein Grund, so die Bedeutung dieses Satzes. Anleger seien verschnupft, weil die Mitglieder der US-Notenbank FED eine frühere Normalisierung der Geldpolitik wollen. Das ist eine wichtige Formulierung, weil wir schon seit Jahren keine „normalen“ Zeiten haben, was sich auch an den Börsen zeigt. Ständig steigende Kurse sind nicht realistisch gewesen, aber allein durch die Geldflut der Notenbanken ermöglicht worden ist.

Zwar versucht die EZB, welch eine Überraschung an einem Donnerstag, den Marktteilnehmern entgegenzukommen, doch dieser Schritt verpufft an den Aktienmärkten. Sie will höhere Inflationsraten zulassen und nun Durchschnittswerte in der Nähe von 2% tolerieren, d.h. zwischendurch kann die Teuerungsrate auch höher liegen und würde die EZB nicht stören. Solch ein Plan ist brandgefährlich, denn nur die EZB glaubt, dass die Inflationsrate brav zurückkommt, wenn sie, sagen wir mal, schon 4% erreicht hat. Kluge Anleger erkennen schnell, dass hier die Inflation doch zu einem Problem heranwächst (mehr erfahren).

Short Signal ID 3011

Das Wichtigste im obigen Chartbild ist die Aufgabe der grünen Linie bei 15.502 Punkten. Mit dem Bruch dieser Linie am heutigen Donnerstag sind die Weichen für eine ausgedehnte Korrekturphase des DAX gelegt worden. Die kommenden Tage und Wochen werden ein klareres Bild geben können, wie weit es abwärts gehen wird. Zwei Kursziele sind schon ablesbar, nämlich 15.085 Punkte und auch 14.850 Punkte. Doch das muss nicht das finale Tief sein, da sich in den nächsten Monaten das Wirtschaftswachstum abschwächen, die Inflation zunehmen und Corona wieder ein Thema sein wird.

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Mit freundlichen Grüßen

Ihr

start-trading Team

P.S. Inflation wird zum Problem. Erfahren Sie den Hintergrund (mehr erfahren)

 

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