An der Börse sind die Kurse derzeit gegen sinkende Notierungen und negativen Nachrichten immun. Erneut scheint der DAX, und die großen Indizes generell, eine Korrektur vermeiden zu können. Damit geht der Kaufdruck in eine neue Runde. Getrieben vom billigen Geld haben die Anleger normale Börsenfunktionen außer Kraft gesetzt. Dabei ist nicht alles Gold, was glänzt. In der neuen Woche wird die Marktrichtung an einer wichtigen Marke entschieden werden.
Die Börsenhausse geht in eine neue Runde. So scheint es, wenn man sich den Kursverlauf der letzten Tage ansieht. Besonders in den USA zeigen die Trendpfeile deutlich nach oben. Dabei schießen die Kurse häufig gleich zur Handelseröffnung direkt nach oben, um ja keinem Verkaufswilligen Nahrung zu geben. Mit steigenden Kursen verwerfen die Verkäufer daraufhin ihre Absichten und bleiben weiter investiert. Ohne Verkaufsdruck gibt es keine sinkenden Notierungen. Die Folge solch eines sich wiederholenden Musters: Anleger an der Seitenlinie sehen den Markt nicht fallen. Ganz im Gegenteil, die Kurse eilen davon. Sie beeilen sich und kaufen Aktien und treiben damit sowohl die Kurse als auch die Indizes auf neue Höhen. Ein unbeteiligter Beobachter würde zu diesem Muster sagen, das sieht aus wie geplant.
DAX, Tageschart, Stand 15.761 Punkte
Fast ausschließlich werden die Kurse in den USA gemacht. Die US-Indizes geben die Trendrichtung für die anderen Börsen in der Welt vor. Besonders deutlich sieht man das an amerikanischen Feiertagen, an denen die US-Börsen geschlossen haben. Der DAX ist dann besonders leblos. Deshalb blicken die Anleger auf jede Äußerung in den USA und auch auf jede Konjunkturzahl. Dabei wird immer wieder versucht Spannung aufzubauen, doch es handelt sich nur um ein Schauspiel.
Es geht den Anlegern gar nicht so sehr um die Wirtschaftsdaten, denn fallen diese gut aus dann freut man sich an den Märkten, da ja dann offensichtlich die Wirtschaft brummt. Es locken Gewinne und Dividende. Fällt eine Kennzahl schlecht aus, dann freut man sich ebenfalls an den Börsen, denn dann ist die Liquiditätshilfe der US-Notenbank weiterhin gesichert. So oder so, die Anleger finden immer einen Weg, um Aktien zu kaufen und die Kurse zu treiben. Nur so funktioniert Börse nicht (mehr erfahren).
Der DAX befindet sich im Fahrwasser der US-Indizes und konnte zum Abschluss der letzten Handelswoche den Kursbereich bei 15.800 Punkten erreichen. Damit steht der Index kurz vor einem neuen Allzeithoch. Die Tageskerze vom Freitag zeigt kurzzeitig eine Verkaufsbereitschaft auf diesem Niveau. Unterhalb von 15.810 Punkten ist daher zunächst mit nachgebenden Notierungen zu rechnen, die dann ein Kursziel bei 15.710 Punkte ansteuern werden.
Im obigen Chartbild ist dieser Bereich mit einem grünen Punkt markiert. Achten Sie unbedingt auf diese Stelle, denn sie wird über die weitere Richtung im Wochenverlauf entscheiden. Kann der DAX diesen Kursbereich verteidigen, und fällt nicht wieder in den hellblauen Bereich zurück, dann geht es sofort wieder aufwärts. Ein neues Rekordhoch ist dann fast schon eine beschlossene Sache und der Index sollte seine Anstiegsbewegung bis in den Bereich bei 15.950 Punkten fortsetzen können.
Anders hingegen, wenn der DAX unter 15.710 Punkte zurückfällt. Dann ist die zur Schau gestellte Kaufbereitschaft doch nicht so stark. In diesem Fall geht es wieder abwärts bis an die Marke bei 15.502 Punkten. Ein Unterschreiten dieser Marke lässt den Index in den gelben Bereich zurückfallen, was dann starke Verkäufer auf den Plan rufen wird. Im Bereich zwischen 15.430 / 15.502 Punkten sollte auch die Volatilität zunehmen.
Manch einem Anleger wird bereits mulmig, wenn er an die aktuelle Börsensituation denkt. Ein „weiter so“ in der Geldpolitik ist kaum denkbar, die Folgen kaum auszudenken. Wenn die US-Notenbank zu ihrem Wort stehen würde, dann müsste sie schon bald die Anleihekäufe zurückfahren. Warum? Am Freitag wurden starke Arbeitsmarktdaten gemeldet und das ist, nachdem es der US-Wirtschaft bereits gut ging, eine wesentliche Komponente, um mit den Liquiditätshilfen aufzuhören.
Wir verfolgen den DAX-Verlauf und veröffentlichen neue Einschätzungen. Lassen Sie sich informieren. Nutzen Sie unseren Newsletter (hier eintragen).
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team
P.S. Kurzarbeitergeld und Rettungsfonds. Woher kommt das Geld? (mehr erfahren)