Der DAX kann die Woche stark beginnen. Nach dem schwachen Kursverlauf der Vorwoche ist solch eine Entwicklung überraschend. Die Vermutung liegt nahe, dass hier die großen Marktteilnehmer bereits mit dem Verfallstag am Freitag beschäftigt sind. Für die Mehrheit der Anleger ist die heutige Aufwärtsbewegung mit Vorsicht zu genießen. Am Aktienmarkt überwiegen weiterhin die Sorgen, sodass ein dauerhafter Anstieg unwahrscheinlich ist.
Die besondere Nachricht des Vormittags kam vom Statistischen Bundesamt aus Wiesbaden. Die Preise im deutschen Großhandel seien im August um 12,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen. Und interessant: Dies sei der stärkste Anstieg seit Oktober 1974. Damals war das Öl knapp, was zu deutlichen Preisanstiegen geführt hat. Heute kommt der Preisdruck u.a. durch die Lieferengpässe in der Weltwirtschaft. Dies wiederum führt zu höheren Erzeugerpreisen, was zu höheren Großhandelspreisen führt und was sich letztendlich in höheren Verbraucherpreisen niederschlägt. Die heutigen Zahlen aus der deutschen Statistikbehörde sollten ein Weckruf für die Europäische Zentralbank (EZB) sein, die der Inflationsgefahr noch immer keine Beachtung schenken möchte.
DAX, Tageschart, Stand 15.732 Punkte
Der Start in den heutigen Handelstag war etwas überraschend, da China weiter gegen die Konzernmacht der Technologieunternehmen vorgeht. Normalerweise würden sich Marktteilnehmer bei solchen Meldungen zurückziehen und abwarten. Doch der Kursverlauf des DAX spricht eine andere Sprache.
Ein erster Impuls führte den Index bis in den Bereich bei 15.710 Punkten. Hier beließen es die Käufer nicht bei dem Anstieg. Ohne eine Korrektur einzustreuen, folgte eine weitere Kaufwelle, die den Index bis 15.787 Punkte geführt hat. Wie im obigen Chartbild zu erkennen ist, befindet sich an dieser Stelle eine fallende rote Trendlinie. Dort setzen Gewinnmitnahmen ein, die den Index im Moment wieder nach Süden schicken. Ohne einen Sprung über 15.810 Punkte (blaue Linie) befindet sich der DAX weiterhin im Abwärtsmodus.
Anleger sollten sich von dem vormittäglichen Aufwärtsimpuls nicht irritieren lassen. Die derzeitige Marktsituation spricht für den Beginn einer Korrekturphase. Zwischenzeitliche Anstiege lassen sich demnach nur Schnäppchenjägern und Verfallsterminen zuordnen. Ein dauerhafter Anstieg bzw. eine Wiederaufnahme der Börsenrallye lassen sich nicht ableiten.
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Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team
P.S: Tradingsignal auf den DAX. Short für 106 Punkte (ansehen)