Der Goldpreis ist aus seinem Tiefschlaf erwacht. Eine Zeitlang haben sich die Marktteilnehmer auf Bitcoin und Co konzentriert. Die Kryptowährungen bescherten schnelle Gewinne. Doch nun zeigt sich eine immer größere Schieflage in der Geldpolitik, die sich nicht leugnen lässt. Inflation bedrängt Sparer, Konsumenten und die Unternehmen. Die Politik hat keine Antwort auf diese Situation. Investoren lassen sich nicht lange bitten und flüchten vermehrt in Gold.
Häufig reicht der Blick aus dem Fenster aus, um Finanzmarkt und Realität auseinanderzuhalten. Wenn es nach den Börsenkursen geht, dann ist die Welt in Ordnung. Die Kurse steigen ständig und vehement. Die Indizes erreichen schwindelerregende Allzeithochs. All diese Entwicklung verklärt den Blick auf die Notlage, die sich im echten Leben der Gesellschaft in den Weg stellt. Die Inflation lässt das Ersparte dahinschmelzen. Banken setzen die Grenze für Minuszinsen immer tiefer. Eigentumswohnungen und Häuser sind unbezahlbar geworden. Mieten fressen einen Großteil des Gehalts auf. In der Realität ist das Leben hart, während an den Börsen noch gefeiert wird.
Goldpreis, Tageschart, Stand 1.855 USD
Wohin das Auge auch blickt, es bilden sich Blasen, wie der Verlauf der Preise bei Aktien und bei Immobilien zeigt. Jetzt ist auch die Realwirtschaft betroffen, wie die Inflationsraten in vielen Ländern zeigen. Interessanterweise weigert sich die Europäische Zentralbank noch immer, den Scherbenhaufen anzuerkennen, für den sie verantwortlich ist. Sie hat die Inflation durch ihre immensen Ankaufprogramme und die Niedrigzinsphase ermöglicht. Erst gestern sagte die EZB-Chefin Lagarde, die glaube weiterhin, dass die Inflation von selbst wieder zurückgehen werde, und Zinserhöhungen erst einmal kein Thema seien.
Die Sache mit den Prognosen der Zentralbanken ist etwas heikel. Meistens liegen sie falsch mit ihren Annahmen. Da sie jedoch direkt am Geldhahn sitzen, können sie jedes neue Problem mit noch mehr Geld und noch niedrigeren Zinsen übertünchen. Jetzt haben wir schon eine lange Zeit viel zu viel Geld im Umlauf und es wird nicht weniger. Menschen und Unternehmen erkennen jetzt, dass das Geld auf der Bank und auch das Papiergeld zu Haus in Gefahr ist. Manche Konzerne flüchten in Bitcoin.
In der Analyse „Goldpreis: Es ist eine Frage der Zeit“ wurde auf die spannende Ausgangslage hingewiesen. Es sollte nicht mehr lange dauern, bis eine Aufwärtsbewegung beginnen würde. Mit der Verteidigung der steigenden grünen Linie in der Bildmitte wurde ein wichtiges Fundament für den laufenden Anstieg gelegt. Solange die steigende grüne Trendlinie verteidigt wird, geht es jetzt rauf bis zum Preisbereich bei 1.910 USD. An dieser Stelle sollte sich der Goldpreis nicht lange aufhalten, da die Käufer weiterhin Druck machen werden. Ein Sprung über die rote Widerstandslinie wird neue Kräfte freisetzen. Es kommt dann zu einer Rallyebeschleunigung, die den Goldpreis zu seinem Kursziel bei 2.250 USD heben sollte.
Es ist nicht mehr wegzudiskutieren, dass die Geldpolitik der großen Zentralbanken gescheitert ist. Diese werden jedoch ihren Fehler nicht zugeben wollen und weiterhin versuchen, den Schaden mit noch mehr Geld zu verstecken. Eine galoppierende Inflation wird die Folge sein. Wie es dazu kommt, lesen Sie in unserem Buchtipp „Verstehen Sie Geld?“ (mehr erfahren).
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Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team