Der DAX legt am heutigen Tag eine große Wegstrecke zurück. Der Index legte am Vormittag 150 Punkte zu, die Stimmung am Aktienmarkt war gelassen, um dann am Nachmittag eine böse Überraschung zu erleben. Die Kurse bröckelten dahin, Gewinne wurden wieder abgegeben und der Index fiel um 200 Punkte. Zu viele Markteilnehmer verfolgen jetzt eigene Interessen, und da ist keine Zeit auf Privatanleger Rücksicht zu nehmen. Sie werden in den kommenden Tagen zum Spielball der großen Akteure.
Obwohl für diese Woche die Vorzeichen gar nicht gut stehen, begann die Handelswoche positiv. Es geht um viele Notenbankentscheidungen, die getroffen werden und die, sofern man vermuten kann, nicht im Sinne der Aktienanleger ausfallen werden. In dem Artikel: „DAX-Ausblick: Die Schicksalswoche“ wurde auf die Ereignisse eingegangen und eine Schlüsselmarke für den DAX herausgearbeitet. Steigende Kurse sollten bei 15.800 Punkten auf Widerstand treffen. Im unteren Chartbild lässt sich auch erkennen, warum der DAX in diesem Bereich nicht vorangekommen ist.
DAX, Stundenchart, Stand 15.621 Punkte
Diese Woche ist die letzte Woche mit Volumen, danach beginnen die großen Marktteilnehmer mit den Weihnachtsvorbereitungen und schließen ihre Bücher. Das bedeutet, wer jetzt seine Aktien unter die Leute bringen möchte, der kann das diese Woche machen. Und je länger er mit diesem Schritt wartet, umso schwieriger wird es, da die Zeit dahinschmilzt.
Die Voraussetzungen für steigende Kurse sind schwach. Die Inflation ist zu einem Problem geworden. Am Freitag zeigte sich erneut eine irrationale Reaktion des Marktes, als US-Inflationsdaten besonders hoch ausfielen. Dennoch setzte der Aktienmarkt zum Anstieg an, weil diese Kennzahl nahe der Schätzung lag. Man freute sich also, dass es zwar schlimm ist, die US-Inflation jedoch nicht noch schlimmer ausgefallen ist. In diese Freude hinein haben die Anleger vergessen, dass die Inflationsrate für November 2021 auf 6,8 % geklettert ist, so hoch wie zuletzt 1982. Dieser Knall ist bisher nicht in den Köpfen der Anleger angekommen.
Die Aussichten für eine Rallyefortführung sind schlecht. Für das kommende Jahr werden in den USA von den Marktteilnehmern zwei bis drei Zinserhöhungen antizipiert. Den großen Technologiekonzernen, die die Rallye an der Nasdaq getragen haben, geht die Luft aus. Der Staat versinkt in Schulden, die Konjunktur lahmt und da ist Corona noch gar nicht eingerechnet. Es ist an der Zeit Kasse zu machen, indem Gewinne mitgenommen werden.
Während sich vornehmlich Privatanleger von leicht steigenden Kursen locken lassen, sie glauben dann Coronapandemie, Inflation und Konjunkturabkühlung würden dem Aktienmarkt nichts anhaben können, sehen das die Profis anders. Wenn die Börsenlage sich eintrübt, dann heißt es Aktien zu verkaufen und bei tieferen Kursen wieder einzusteigen.
Der DAX prallt im Stundenchart an der oberen Begrenzungslinie bei 15.800 Punkten klar ab. Damit ist die Aussagekraft dieses fallenden Trendkanals bewiesen. Nun kommt es auf den wichtigen Kursbereich bei 15.502 Punkten an. Er ist wichtig aus dem Tageschart heraus und wird für eine Richtungsentscheidung sorgen. Über dieser Marke kann noch ein Anstiegsversuch unternommen werden. Unterhalb geben die Verkäufer das Kommando vor. Nur ein Ausbruch aus dem Trendkanal würde sinkende Kurse unwahrscheinlich werden lassen.
Anleger sollten den aktuellen Aktienmarkt nicht auf die leichte Schulter nehmen. Jahrelang ging es nur rauf und solange die Rallye lief, gab es für jeden etwas zu verteilen. Doch nun trüben sich die Aussichten ein und jeder kämpft wieder gegen jeden. An der Börse kann man auch Geld verlieren, was vielen Neulingen unbekannt ist. Umso wichtiger ist es, rechtzeitig die Reißleine zu ziehen bzw. Verluste erst gar nicht anwachsen zu lassen. Der derzeitige Aktienmarkt ist brandgefährlich, was sich in hoher Volatilität und vielen Punkten DAX-Bewegung zeigen wird.
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Ihr
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