Das Börsenjahr beginnt fulminant. Der DAX springt über die 16.000 Punkte Marke und orientiert sich sofort in Richtung des bisherigen Allzeithochs. Wie auch im privaten Bereich ist zu Jahresbeginn der Mut und die Hoffnung auf alle Vorsätze am größten. In Zeiten von Inflation und Anlagenotstand wird daher nicht lange gezögert und sofort Aktien gekauft. Was letztes Jahr gutging, nämlich steigende Börsenkurse (trotz Corona), soll sich jetzt wiederholen.
Im Moment geht es an der Börse allein um den Kapitalzufluss, der für steigende Kurse sorgt. Mehr Geld strömt in den Aktienmarkt und das will investiert werden. Es geht gar nicht mehr um eine Bewertung von Unternehmen. Ob Apple, an der Börse aktuell mit 3 Billionen USD so teuer bewertet wie kein anderes Unternehmen zuvor, oder andere Aktien. Sie alle profitieren von dem vielen Geld, das kontinuierlich an die Börsen fließt. Aktuell senken Banken erneut ihre Grenzen, ab dem Kunden Strafzinsen zahlen müssen. Manch einer zögert nicht lange und investiert sein Geld in Wertpapiere. Noch mehr Liquidität für den Aktienmarkt führt in der Folge zu noch höheren Kursen.
DAX, Tageschart, Stand 16.170 Punkte
An der Börse gilt der Herdentrieb. Wenn alle Aktien kaufen, dann fühlt sich der Einzelne wohl. Wenn eine Mehrheit von steigenden Kursen ausgeht, dann schließt sich der Einzelne dieser Meinung an. Alle zusammen fragen Aktien nach, was zu steigenden Notierungen führt, was wiederum die Entscheidung Wertpapiere zu kaufen unterstreicht. Wer in solch einer Phase abwartet, dem laufen die Kurse davon, wie die Rallyeentwicklung seit Weihnachten 2021 zeigt.
Der DAX hat den Widerstandsbereich bei 15.974 Punkten aushebeln können. Dieser Sprung lässt nun vermehrt Anleger auf das letzte Allzeithoch bei 16.290 Punkten schielen. In den Köpfen dieser Aktienbesitzer ist ein baldiges Rekordniveau schon ausgemachte Sache. Die spannende Frage lautet, ob der Index kurzfristig im Rahmen von Gewinnmitnahmen etwas nachgeben wird. Es mangelt nicht an Indikatoren, die eine Überkauft-Situation anzeigen, dennoch sind kaufwillige Anleger bisher nicht zu bremsen.
Im Idealfall wäre ein Kursrückgang zur Ausbruchsstelle des verlassenen Seitwärtskanals sinnvoll. Ein kurzes Berühren / Unterschreiten der Kursmarke bei 16.000 Punkten würde für etwas Druckabbau sorgen. Schnell sollten dann neue Käufer auf den Plan treten und dann das erste Kursziel bei 16.290 Punkten ansteuern. Nach einer kurzen Verweildauer auf diesem Kursniveau sollte es zu einem neuen Allzeithoch bei ca. 16.400 Punkten kommen.
Vorsätze im neuen Jahr sind besonders zu Beginn euphorisch. Häufig folgt auf den ersten Kraftakt Ernüchterung. Denn allein von Anlegern, die immer höhere Preise für Wertpapiere bezahlen, läuft weder die Konjunktur besser, noch verschwindet der Materialmangel (u.a. Chips). Die guten Vorsätze sind auf dem Papier geduldig. Ob sich der Wunsch der Anleger auf ein gutes Börsenjahr erfüllen wird, ist aufgrund der vielen Risiken zu bezweifeln.
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Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team
P.S: Es dreht sich immer um das Geld. Verstehen Sie die Zusammenhänge (mehr erfahren)