Anleger versuchen sich ein gutes Ende für ihre Aktiengeschäfte auszumalen. Nur der DAX macht einen Strich durch diese gedankliche Rechnung. Trotz mehrmaliger Stabilisierungstendenzen kann sich der Index nicht fangen. Die Schieflage an der Börse ist klar ersichtlich. Der deutsche Leitindex taumelt am Nachmittag erneut unter die Marke bei 14.000 Punkte. Damit ist eine Trendbeschleunigung wahrscheinlich, die den DAX zu deutlich niedrigeren Ebenen führen sollte.
Alles am Aktienmarkt konzentriert sich gerade auf den Krieg in der Ukraine. Aus Sicht der Anleger wird jede internationale und politische Entscheidung auf ihren Nutzen für eine Börsenanlage abgeklopft. Will die Bundesregierung mehr Geld für Rüstung ausgeben, dann steigen sofort die Kurse für Unternehmen aus der Branche, wie Rheinmetall oder Hensoldt. Werden Sanktionen beschlossen, dann werden Unternehmen verkauft, die darunter leiden werden. Das Kursgeschehen an der Börse ist nachrichtengetrieben und die Volatilität ist hoch.
DAX, Tageschart, Stand 14.021 Punkte
Am heutigen Tag wurden neue Inflationsdaten für Deutschland gemeldet. Sie gingen bei dem Fokus auf die Ukraine und Russland unter, sie sind jedoch von großer Bedeutung. Im Februar ist die Inflationsrate auf 5,1% angestiegen. Das ist hoch. Und auch wenn sich manch ein Aktienanleger noch sicher im Sattel wähnen mag, gegen solch eine Entwicklung hilft nur eine Leitzinserhöhung. Die Europäische Zentralbank (EZB) wird handeln müssen, auch wenn sie sich bisher windet. Für Aktien bedeutet das nichts Gutes.
Der DAX befindet sich an einer wichtigen Kursstelle. Der Index hätte den Kursbereich bei 14.090 Punkten im Tagesverlauf nicht hergeben dürfen. Damit ist der Stabilisierungsansatz der letzten Tage sofort dahin. Jetzt richten sich die Blicke auf die rote Unterstützungslinie bei 13.860 Punkten. Sie ist der letzte Halt, bevor es an der Börse noch stärker rappelt. Unterhalb von 13.860 Punkten rutscht der DAX bis an die Marke bei 13.200 Punkten.
Anleger sollten unbedingt auch die Alternative im Auge behalten. Durch die Schieflage im Markt, viele Marktteilnehmer spekulieren auf sinkende Kurse, kann eine positive Nachricht zum Kriegsgeschehen oder eine andere Nachricht eine heftige Gegenreaktion lostreten. Entscheidend für solch eine Aufwärtsreaktion ist ein Überschreiten der Kursmarke bei 14.090 Punkten. Oberhalb dieser Schlüsselstelle steigt der DAX schnell und hitzig. Ein technisches Aufwärtspotenzial würde in diesem Fall bis 14.800 Punkte bestehen.
Unter den derzeitigen Umständen fehlen dem Aktienmarkt schlicht die Käufer. Die Sorgen vor eine Leitzinserhöhung sind nicht verschwunden und der Krieg in Europa sind kein Umfeld um sich Chancen bei der Aktienanlage auszumalen, auch wenn manch ein Anleger sich von günstigen Kursen anlocken lassen will. Die Schieflage an der Börse ist zum Greifen, weshalb jetzt mit besonderer Vorsicht vorgegangen werden sollte.
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