Signale

Wenn der DAX ansteigt, während der Krieg in der Ukraine weitergeht, sich die Konjunkturaussichten in China eintrüben und wenn heute Abend die US-Notenbank FED die erste Zinserhöhung seit zwei Jahren kommunizieren wird, dann muss die Ursache für den Anstieg wenig mit fundamentalen Gründen zu tun haben. Am Freitag ist großer Verfallstag, der sogenannte Hexensabbat. Möglicherweise sind hier Marktteilnehmer falsch positioniert und müssen sich jetzt noch mit Wertpapieren eindecken.

Der große Verfallstag geht jedes Mal mit vielen Blicken in die berühmte Glaskugel einher. An diesem Tag, der auch Hexensabbat genannt wird, verfallen Termingeschäfte und Optionen. Sie werden abgerechnet. Je nachdem, wie sich die Marktteilnehmer im Vorfeld positioniert hatten, fühlt sich die Mehrheit auf einem bestimmten Kursniveau wohl. Wenn möglich, dann „pendelt“ sich der DAX an dieser Stelle ein. Wie von Geisterhand werden dann die Kurse geschoben. Und warum geht das? Weil die Großen an der Börse die Hosen anhaben (sie kontrollieren das große Kapital). Die Privatanleger dürfen mitspielen, sind jedoch in der Regel Fischfutter für die großen Haie.

DAX, Tageschart, Stand 14.342 Punkte

In dem Artikel „DAX: Die Weichen sind gestellt“ wurde auf die rote Linie bei 14.023 Punkten hingewiesen. Spätestens an dieser Stelle sollte die Erholungsbewegung der letzten Tage auslaufen und der Index wieder nach Süden abdrehen. Doch es kam anders und vermutlich liegt der Grund an diesem großen Verfallstag am Freitag.

Der DAX steigt mit großen Schritten und ohne Luftholen deutlich über die 14.000 Punkte Marke. Als Antreiber, außer dem genannten Hexensabbat, dienen mögliche Verhandlungen in der Ukraine, wo angeblich an einer Formulierung für einen Friedensvertrag gearbeitet wird. Eine Einigung steht jedoch aus.

Der zweite Antreiber ist der nachgebende Ölpreis. Hier lokalisieren die Marktteilnehmer den Grund in China. Durch die Lockdowns großer Städte würde auf dem Weltmarkt weniger Öl gebraucht werden. Die Produktion wird gedrosselt. Nicht beachtet wird jedoch, dass in China generell die Wirtschaft lahmt. Wenn dieses große Land weniger Rohstoffe braucht, dann weil es weniger herstellt. Im großen Kontext bedeutet das, dass die Weltwirtschaft sich abkühlt. Aus Sicht von Deutschland bekommt eine konjunkturelle Abkühlung in China noch zusätzlich an Bedeutung, weil das große Land die vielen deutschen Autos kauft. Doch wenn in China weniger verdient wird, dann wird wohl auch weniger im Ausland eingekauft werden, was wiederum die deutsche Wirtschaft betreffen wird. Für den Moment steigt der Aktienmarkt trotzdem.

Der massive Sprung in den heutigen Handelstag bringt in der Regel vermehrt Marktteilnehmer zum Handeln. Diejenigen, die mit fallenden Kursen gerechnet hatten, möglicherweise Aktien leerverkauft haben, die müssen jetzt zusehen, diese wieder zurückzukaufen. Die Nachfrage nach Wertpapieren steigt.

Short Signal ID 3200

Zudem hat der DAX mit dem Kurssprung seinen Abwärtstrend klar überwinden können. Damit sind auch Anleger gefordert, die dem Trend folgen wollen. Auch sie drängen in den Markt und kaufen Aktien. Übergeordnet geht es jedoch um den Verfallstag am Freitag. In der Vergangenheit wurden Geschäfte gemacht, die sich auf einem höheren Kursniveau „besser“ abrechnen lassen. Also wird Geld in die Hand genommen und die Kurse entsprechend angeschoben. Man muss an Börse nicht alle Aktien aufkaufen, wenn man eine Richtung initiieren will. Es reicht, den ersten Stein ins Rollen zu bringen. Sofort beginnt ein Kreislauf, der sich selbst trägt.

Anleger sollten jedoch nicht vergessen, dass sowohl der Krieg in der Ukraine andauert als auch eine Einigung zwischen den Kriegsparteien, in welcher Form auch immer, die Probleme in der Weltwirtschaft nicht löst. Die geplante Zinserhöhung heute Abend durch die US-Notenbank FED ist negativ für die Aktienmärkte. Dass solch ein Schritt der Währungshüter den Anlegern nichts auszumachen scheint, unterstreicht die Annahme, dass sich hier alle auf den Hexensabbat konzentrieren.

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Mit freundlichen Grüßen

Ihr

start-trading Team

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