Anleger sind sensible Marktteilnehmer. Am Kursverlauf des Aktienindex DAX kann man das Zwischenspiel zwischen Angst und Gier gut beobachten. Mal ist der Kriegsausbruch in der Ukraine besorgniserregend (aus Sicht des Kapitals), dann werden Aktien schnell verkauft oder die Laune besser sich und schon bald geht man an der Börse wieder zum Alltag über, sucht Renditechancen und kauft wieder Wertpapiere. Gestern gab es einen Boost für die Stimmung der Anleger.
Wenn Elon Musk mit seinen vielen Milliarden investiert, dann muss es am Markt Chancen geben. So könnte man die gestrige Marktreaktion der Börsen interpretieren. Viele Indizes leuchteten in grüner Farbe und wiesen damit ein Kursplus aus. Was war geschehen? Musk hat sich als Großaktionär bei dem Kurznachrichtendienst Twitter eingekauft. Was ein einzelner Investor macht, ist in der Regel nicht von großer Bedeutung, doch die Sogwirkung von Musk ist enorm. Bekannt sind seine Gedanken zu TESLA, zu BITCOIN, zu DOGE (Coin), die allesamt enorme Kursreaktionen mit sich brachten. Auch sein Einstieg bei TWITTER war da nicht anders. Die Twitter Aktie stieg gestern um 27%.
DAX, Tageschart, Stand 14.566 Punkte
Der DAX ließ sich von dieser positiven Stimmung anstecken und kletterte ebenfalls. Gut gelaunte Aktienkäufer fragen Wertpapiere nach, die Kurse steigen, die Medien berichten über den positiven Verlauf an den Aktienmärkten, was wiederum neue Käufer animiert zu handeln. Für einen Moment fühlen sich alle wohl beim Wertpapierkauf.
Umso verständlicher ist es, dass an der Börse die Laune der Anleger ein wichtiges Gut ist. Wenn Marktgruppen eine Kursbewegung erzeugen wollen, dann müssen sie an die Gier der Anleger appellieren, nämlich dass sich bei einem Wert große Chancen bieten, dass Gewinnpotenzial besteht und wer früh handelt, er dafür belohnt wird. Kommt dann solch eine erste Bewegung in Gang, umgangssprachlich spricht man vom ersten Stein, der ins Rollen kommt, dann dreht sich der Kreislauf steigender Notierungen immer schneller.
Jetzt muss solch eine stimmungsgetriebene Kursreaktion in Relation zum (negativen) Börsenumfeld gesetzt werden. Der Krieg in der Ukraine ist ja nicht beendet. Die Folgen des Krieges für Unternehmen und Bürger bzw. für die Weltwirtschaft sind nicht abzusehen. Die Inflationsgefahr ist nicht gebannt. Da kann ein positiver Handelstag, so wie er sich gestern den Marktteilnehmern gezeigt hat, noch nicht für eine größere Wende sorgen.
Durch die Zunahme der positiv eingestellten Marktteilnehmer bekommt der DAX zunächst einen Schub. Der Index steigt. Wie in der Wochenendanalyse „DAX-Ausblick: Ist eine Befreiung möglich?“ kommuniziert, müssen jedoch erst wichtige Marken überwunden werden, um wirklich Widerstände aus dem Weg zu schieben. Beim DAX ist das der Bereich bei 14.700 Punkten, der erobert werden muss. Ohne solch einen Erfolg wird die positive Stimmung der Anleger nicht lange anhalten können.
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Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team
P.S: Wohin tendiert der DAX? (mehr erfahren)