Signale

Dass die Geldentwertung überall auf der Welt wütet, ist kein Geheimnis mehr. Höhere Ausgaben für Energie, für Nahrungsmittel und all die anderen Dinge des Alltags sind nicht mehr zu kaschieren. Die Inflationsdaten für Deutschland und die Eurozone sprechen eine klare Sprache. Und obwohl die Inflation galoppiert, will die EZB nichts unternehmen. Sie zögert, sie zaudert, sie flüchtet sich in Erklärungen, nur eines ist gewiss, die Zinsen bleiben unnatürlich niedrig. Genau diesen Weg hat auch die Türkei gewählt.

In der Gelpolitik gibt es im Kern zwei Wege. Entweder man erhöht den Geldwert (des Euros), indem man Geld verknappt (höhere Zinsen) und bremst damit die Wirtschaft oder man senkt die Zinsen, was zu Liquiditätszufuhr und damit zu vermehrter wirtschaftlicher Aktivität führt. Es braucht keine komplizierten Ausführungen, um Geldpolitik zu verstehen. Die Zentralbanken, im Besonderen die EZB, halten sich jedoch nicht an ihre eigenen Regeln (ihre Mandate). Denn die Aufgabe der EZB besteht darin, für Geldwertstabilität zu sorgen. Das macht sie jedoch nicht, wie man an einer Inflationsrate von 7,5% im März 2022 in der Eurozone erkennen kann.

Goldpreis, Tageschart aus Juni 2021

zur Originalanalyse „Goldpreis: 3 Kursziele für die Rallye

Die europäische Zentralbank bekämpft die Inflation nicht, weil sie für niedrige Finanzierungsmöglichkeiten für die Mittelmeerländer der Eurozone sorgen möchte. Höhere Zinsen, was die die richtige Antwort zwecks Inflationsbekämpfung wäre, würden neue Schulden für Italien, Spanien und Griechenland usw. sofort verteuern und dann wanken die Euro-Staaten wieder. Manch einer erinnert sich an die Schuldenkrise als Folge der Finanzkrise (mehr erfahren).

Diesen Standpunkt äußert sie natürlich nicht so klar. Aber unausgesprochene ist diese Strategie für alle Marktbeobachter bewusst. Häufig wird auf die Konjunktur verwiesen, in der Form, dass man die Wirtschaft nicht zu früh abwürgen wolle. Wer könnte bei solch einer Argumentation etwas dagegen haben? Doch die EZB hat nicht die Aufgabe, für Wirtschaftswachstum zu sorgen, sondern sie muss sich um die Geldwertstabilität kümmern.

Wenn man die Inflation nicht rechtzeitig bekämpft, dann sieht man die Folgen gerade besonders deutlich in der Türkei. Im März 2022 wurde die Inflationsrate mit 61% ausgewiesen. Das ist schlimm. Jetzt hat sich die Inflation in der Türkei nicht über Nacht eingefunden, sondern sie war ein schleichender Prozess, erst langsam und jetzt immer schneller.

Wie viel wissen Sie über Geld?

Diese Entwicklung kommt ihnen womöglich bekannt vor. Die EZB hat in den vergangenen Jahren zunächst nichts von Inflation wissen wollen. Als die Teuerung in der Eurozone nicht mehr zu leugnen war, dann hat sie umgeschwenkt und von einem vorübergehenden Phänomen gesprochen. Trotzdem hat sie die Zinsen nicht anheben wollen. Jetzt ist die Inflation schon so groß, sie hat einen Rekordstand erreicht und trotzdem zögert die die EZB.

Wohin der Weg des Zögerns führt, kann die EZB am Beispiel der Türkei verfolgen. Die Inflation verschwindet nicht von selbst, nur weil man sie ignoriert. Niedrige Zinsen befeuern die Inflationstendenzen. Entschiedenes Handeln ist jetzt gefordert. Zögern ist ein Fehler, den die Türkei gemacht hat und die EZB jetzt wiederholt. Sie hat den türkischen Weg gewählt und die Folgen werden für alle Beteiligten schmerzhaft sein. Ein Schutz gegen eine heftige Inflationsphase ist der Erwerb von Bitcoin oder das Halten von Gold. Gold notiert in türkischer Währung auf Rekordhoch.

Wir verfolgen die weitere Entwicklung. Lassen Sie sich informieren. Nutzen Sie unseren Newsletter (hier eintragen).

 

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

start-trading Team

P.S. Behalten Sie den Goldpreis im Auge (mehr erfahren)

 

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