Am Aktienmarkt geht die Suche nach einer Stabilisierungszone weiter. Die Kurse sind in den freien Fall übergegangen. Am Kryptomarkt platzt die Blase. Über allem schwebt der Liquiditätsentzug der Zentralbanken. Ohne billiges Geld gibt es keine Börsenparty mehr. Heute Abend geht es mit der Zinswende in eine neue Runde. Die US-Notenbank FED wird ihren Leitzins anheben und damit neue Fakten schaffen. Die spannende Frage ist nun, wie werden die Anleger reagieren?
An der Börse können Kurse steigen und Preise fallen, da gibt es keine zwei Meinungen darüber. Dennoch geht die Stimmung sofort in den Keller, wenn am Aktienmarkt oder bei den Kryptowerten die Preise purzeln. Dabei ist der Preis, der bezahlt wird, immer relativ und immer im Auge des Betrachters. Wenn Aktien in der Vergangenheit zu teuer waren, weil durch die falsche Notenbank Politik befeuert, dann ist es allzu richtig, dass diese Überhitzung abgebaut wird. Fallende Kurse sind ja nicht automatisch schlecht. Preise fallen auf ein gesunderes Niveau und sind dann wieder eine Kaufgelegenheit für neue Anleger.
DAX, Wochenchart, Stand 13.472 Punkte
Für schlechte Laune sorgt seit letztem Freitag die US-Inflation, die mit 8.6% viel zu hoch ausgefallen ist. Jetzt hilft kein Drumherumreden mehr, die US-Notenbank FED muss sich heute Abend konkret gegen die Inflation stellen. Eine Anhebung der Leitzinsen um 0,5 Prozentpunkte war schon eingepreist. Der Markt rechnet jedoch auch mit der Möglichkeit einer stärken Anhebung um 0,75 Prozentpunkte. Wenn die FED wirklich handeln will, dann muss sie 0,75% kommunizieren. Heute Abend um 20 Uhr MEZ ist die Veröffentlichung.
Die Belastung für die Aktienmärkte und der Rückgang des DAX hat viel von der Zinserhöhungsphantasie eingepreist. Wie der Blick auf das obige Chartbild zeigt, ist der Bereich bei 13.300 Punkten eine Unterstützungszone. Hier sind Käufer zur Stelle, die sich für Aktien interessieren. Solange nun heute Abend keine Überraschung folgt, eine Leitzinsanhebung um 1 Prozentpunkt wäre so etwas, ist viel von dem Schrecken des aktuellen Börsenumfeldes eingepreist.
Es kommt jetzt auf folgende Kursmarke an: so lange das Wochentief bei 13.292 Punkten nicht unterschritten wird, hat der DAX die Chance, bis 13.770 Punkte zu klettern. Wird diese Widerstandslinie überschritten, dann lautet das aktivierte Kursziel 14.800 Punkte. Dieses positive Szenario steht und fällt mit dem Verbleib des DAX oberhalb der zuvor verlassenen blauen Trendlinie. Sollte der DAX auch nur einen Punkt unter das letzte Wochentief rutschen, so werden sich sofort eine Vielzahl der Verkäufer von ihren Wertpapieren trennen wollen, was dann den Verkaufsdruck enorm erhöhen sollte. Das Marktumfeld ist derzeit als nervös zu bezeichnen. In diesem Fall sind die folgenden Kursziele bei 13.100 und später bei 12.600 Punkten aktiviert.
Anleger sollten in einem volatilen Umfeld vorsichtig agieren. Wer investieren möchte, der kann seine Kaufaktivitäten stückeln, sodass Kapital für einen weiteren Kauf vorhanden ist. An der Börse ist das Warten auf eine günstige Gelegenheit eine wichtige Disziplin. Ebenso ist das Warten auf die Zinsanhebung ein Geduldsspiel. Ist die Lage verworren, dann hilft der Blick auf die genannten Kursmarken.
Wir verfolgen den DAX-Verlauf und veröffentlichen neue Einschätzungen. Lassen Sie sich informieren. Nutzen Sie unseren Newsletter (hier eintragen).
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team
P.S: Welche Folgen hat ein Zinsanstieg? (mehr erfahren)