Wie die saisonale Komponente an der Börse es will, beginnen die Medien nun vermehrt über eine Jahresendrallye am Aktienmarkt zu schreiben. Die Titel der Nachrichten lassen die Herzen der Anleger höher schlagen, da sie auf eine fast sichere Entwicklung hindeuten. Leider kommen die Medien bei der Wahl ihrer Titel häufig zu spät. Die Jahresendrallye könnte bereits gelaufen sein und nun geht es vor allem darum, das Erreichte über die Ziellinie zu retten.
Bekanntlich wachsen an den Börsen die Kurse nicht in den Himmel. Je nachdem, wo man das digitale Lineal anlegt, ist der DAX in den letzten Monaten um ca. 20% angestiegen. Das ist ein enormes Kursplus, das bisher auf viel Unverständnis bei den Beobachtern stößt. Manch ein Anleger weist auf die Vorlauffunktion des Kapitalmarktes hin. Die Investoren wüssten heute schon, wie sich das wirtschaftliche Bild in ca. 6-9 Monaten zeigen würde und kaufen deshalb schon heute ihre Aktien. Man kann gespannt sein, da besonders die Inflation und die Zinsentwicklung überraschen sollten (mehr erfahren).
DAX, Stundenchart, Stand 14.431 Punkte
Mit der siebten Woche im Plus kann dem Anleger schwindelig werden. Der DAX kennt scheinbar kein Halten mehr. Während noch nach den Ursachen dieser massiven Rallye gesucht wird (möglicherweise bedrängen sich große Player um Performance zum Jahresende), wollen die Medien nun auf dieses Rallye aufspringen. Doch wo Hoffnung ist, da ist die Enttäuschung nicht fern.
Womöglich ist die Jahresendrallye bereits gelaufen, sodass nur noch ein Restanstiegspotenzial bis 14.500 Punkte besteht. Die Rufe nach der Jahresendrallye werden zum Ende einer Überhitzungsphase bekanntermaßen lauter. In dieser Phase verkaufen dann diejenigen, die früh eingestiegen sind, ihre Aktien an die neuen Aktienkäufer, die sich Hoffnung auf die Fortsetzung der Rallye machen.
Der DAX erreicht mit dem Kursbereich bei 14.430 Punkten eine wichtige Widerstandszone. An dieser Stelle ist ein Fortkommen schwierig, da auch das Restanstiegspotenzial bis 14.500 kaum noch erfahrene Käufer hinter dem Ofen hervorholen sollte. Eine Seitwärtsphase in diesem Bereich deutet sich im Stundenchart bereits an. Die neuen Käufer fangen Kursrückgänge noch auf und die Verkäufer veräußern diese Anteile, sobald die Kurse etwas zulegen. Es kommt zu einer Seitwärtsbewegung.
In den neuen Wochen gilt es, auf die lila Linie bei 14.430 Punkten zu achten. Oberhalb dieser Marke kann sich der DAX noch etwas austoben und den Wartenden an der Seitenlinie Hoffnungen machen. Sobald der Index unter diese Marke zurückfällt, heißt es Aufpassen. Dieser Kursrückgang könnte dann der Beginn einer ausgiebigen Korrektur werden.
Gewissheit erhalten die Marktteilnehmer, wenn der DAX unter 14.150 Punkte rutscht. Da mit diesem möglichen Ereignis ein tieferes Tief markiert wird, entsteht dann ein Abwärtstrend, der Marktteilnehmer vermehrt zu Gewinnmitnahmen verleiten wird. Eine Korrekturbewegung beim DAX kann das Kursniveau bei 13.700 Punkten erreichen.
Anleger sollten sich von den positiven Meldungen in den Medien nicht zu einer voreiligen Handlung verleiten lassen. Die Jahresendrallye, die nun in aller Munde ist, könnte bereits gelaufen sein. Anders, als sich das der Privatanleger wüscht, geht das Jahr bei den großen Marktteilnehmer nicht bis zum Jahresende, sondern nur bis zum ersten Dritten des Monats Dezember und das ist schon bald. Deshalb ist die Tendenz zu Gewinnmitnahmen höher zu werten, als dass in den kommenden Wochen eine neue Rallyephase gezündet wird.
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Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team
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