Das Börsenjahr geht dem Ende zu. Der DAX hat schon mal auf die Bremse getreten und Ambitionen für eine Weihnachtsrallye begraben, nachdem die Zentralbanken Klartext gesprochen haben. Viele Träume mancher Anleger, dass z. B. die Inflation nicht hartnäckig sei, dass die Zinsen bald wieder sinken mögen oder dass die erwartete Rezession mild verlaufen wird, lösen sich gerade in Luft auf. Am Aktienmarkt haben sich die Anleger mehr erhofft, als die Realität dies wiedergeben kann. Nun gilt es zu handeln.
Es war wie eine kalte Dusche für die Marktteilnehmer, als in der abgelaufenen Woche sowohl die US-Notenbank FED als auch die Europäische Zentralbank EZB auf die Bremse traten und den Marktteilnehmern alle Hoffnungen nahmen. Die Inflation ist weiterhin ein Problem und sie wird bekämpft werden müssen, so die Aussagen der Währungshüter. Damit platzen alle Träume der Anleger, die ein Ende der rigiden Zinserhöhungen erwartet hatten. Wie sollte es auch anders sein, wenn die Inflation in den USA (bei ca. 7%) und in der Eurozone (bei ca. 10%) hoch notieren, dann muss die Geldpolitik dagegen halten. Erst wenn die Inflationszahlen deutlich sinken würden (nicht nur Kommazahlen), wenn dies schwarz auf weiß in der Statistik sichtbar wäre und über mehrere Monate eine klare Abwärtstendenz zeigen würde, dann erst könnte man über ruhigere Maßnahmen reden.
DAX, Tageschart, Stand 13.893 Punkte
Mit der Aufwärtsbewegung der letzten Wochen und Monate haben die Anleger eine gute Gelegenheit erhalten, ihre Aktien zu einem guten Preis zu veräußern. Auch wenn manch ein Anleger ein „zurück zu alten Zeiten“ erhofft, die Gelddruckorgie als Folge der Finanzkrise (mehr erfahren) wird es wohl nicht mehr geben, da die Auswirkungen auf die Inflation zu riskant und damit den Zentralbanken die Hände gebunden sind.
Umso deutlicher waren die Worte der EZB-Präsidentin Lagarde, dass die EZB alles Notwendige unternehmen wird, um die Inflation wieder auf ein akzeptables Niveau zu drücken (Ziel 2 %). Mit diesem Statement lösten sich alle Träume der Anleger in Luft auf, was sich dann auch im Chartverlauf des DAX zeigte.
Im obigen Chartbild zeigt sich ein deutlicher Abverkauf in den letzten Tagen. Dieser Rücklauf hat ein erstes Kursziel bei 13.910 Punkten erreicht. In der neuen Woche sollten die Gewinnmitnahmen weitergehen. Es kommt nun darauf an, ob der DAX über 13.910 Punkte verbleiben kann oder nicht. Bleibt der Index über dieser Unterstützungslinie, dann kann kurzzeitig noch der Bereich bei 14.150 Punkten erreicht werden, der dann wieder mit Verkäufen quittiert werden sollte.
Bleibt der DAX sofort unterhalb dieser schwarzen Linie, dann geht es sofort weiter nach Süden. Es sollte im aktuellen Umfeld an Käufern mangeln. So kurz vor den Weihnachtstagen wird sich kaum jemand in ein Aktieninvestment stürzen wollen. Verkäufer sind eher geneigt, ihre Gewinne zu realisieren. Unterhalb von 13.910 Punkten fällt der DAX weiter bis in den Bereich bei 13.440 Punkten.
Die Zeit von Oktober bis Anfang Dezember war eine gute Zeit für die Aktienanleger. Trotz eines desolaten Umfeldes konnte der DAX stark ansteigen. Dieses Kursplus war zwar auf Sand gebaut, doch davon wollten die Marktteilnehmer nichts wissen. An der Börse ist ein Plus eben ein Plus. Für manche Anleger ist das jetzt eine gute Chance, vielleicht sogar ein unerwartetes Weihnachtsgeschenk, seine Aktien zu einem guten Preis zu verkaufen.
Wir verfolgen den DAX-Verlauf und veröffentlichen neue Einschätzungen. Lassen Sie sich informieren. Nutzen Sie unseren Newsletter (hier eintragen).
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team
P.S: Zu Weihnachten! Schenken Sie ein Buch (mehr erfahren)