Am Nachmittag wurden US-Verbraucherpreisdaten gemeldet. Diese fielen 0,1 % besser aus, als die Marktteilnehmer an den Börsen erwartet hatten. Der DAX zündete daraufhin ein Feuerwerk. Diese erste Marktreaktion fällt gerade wieder in sich zusammen, da die Anleger verspätet auch die zweite Zahl, nämlich die Kernrate betrachten. Die Kerninflation ist zu hoch und damit muss die US-Notenbank FED ihren Kampf gegen die Teuerung fortsetzen. Die Anleger reagieren spät.
An der Börse geht es wieder um das Thema Inflation. Wie wird sie ausfallen und wie wird die zukünftige Geldpolitik der US-Notenbank FED aussehen, so die Frage am Finanzmarkt. Für März 2023 wurde eine US-Inflationsrate von 5,0 % gemeldet. Dies ist ein Rückgang zum Februar, als noch 6 % zu Buche standen. Doch was hier zunächst positiv erscheint, ein Rückgang der Inflation, ist eigentlich schon kalter Kaffee, denn der Markt hatte bereits mit einem Wert von 5,1 % gerechnet. Die Überraschung ist demnach, dass die Verbraucherpreise in den USA um 0,1 % besser als die Markterwartungen ausgefallen sind. Schnell reagierten die Handelscomputer, die diese Überraschung sofort in ein Kursplus bei den Börsenindizes ummünzten.
DAX, Stundenchart, Stand 15.707 Punkte
Doch da ist noch ein Haar in der Suppe. Die Kerninflation will nicht nachgeben. Sie wurde mit 5,6 % für März bekanntgegeben und ist damit 0,1 % höher als der Vormonat. Die Kerninflation weist die Preisentwicklung ohne Nahrungsmittel und Energie aus. Sie gilt als Basiswert für die Beurteilung der Inflation und der weiteren Geldpolitik durch die US-Notenbank FED. Trotz der ersten euphorischen Marktreaktion zeigt sich, dass die US-Inflation zu hoch notiert.
Der DAX versucht im Stundenchart seit zwei Tagen die Marke bei 15.704 Punkten hinter sich zu lassen. Mit den Inflationsdaten aus den USA schießt der Index über diese Marke, doch die Zugewinne können nicht gehalten werden. Der Index kommt wieder an diese Marke zurück. Die Überraschung im Markt nutzen die Anleger, um Gewinne mitzunehmen.
Unterhalb der Widerstandslinie bei 15.704 Punkten ist mit nachgebenden Kursen beim DAX zu rechnen. Zu sehr haben sich die Kurse mit heißer Luft aufgefüllt, zu deutlich ist der Abstand zwischen Wunsch und Realität, was die Inflationsentwicklung angeht. Der DAX würde bei solch einer Korrekturbewegung zuerst den Preisbereich bei 15.480 Punkten und später sein zweites Kursziel bei 15.330 Punkten ansteuern.
Der Ausbruch des DAX, und auch der anderen Indizes, sollte nicht überbewertet werden. Anleger wussten im Vorfeld, dass die US-Inflation in diesem Zielbereich gemeldet werden würde. Den sinkenden Energiepreisen sei Dank. Ohne die Energiekomponente (und Nahrungsmittel) ist der Blick auf die Kerninflation zu richten und da sieht es mit einem Anstieg der Inflation gar nicht gut aus.
Marktteilnehmer sollten in Kürze diesen Umstand realisieren und dann verstärkt zu Gewinnmitnahmen tendieren. Den Startschuss gibt der der DAX, sobald er unter 15.704 Punkte zurückfällt, dann sollte die Korrekturbewegung deutlichere Formen annehmen.
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Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team
P.S: Trading-Chancen auch bei fallenden Kursen (mehr erfahren)