Am Aktienmarkt schwindet die Kraft der Käufer. Hatten die Anleger lange Zeit nur Augen für positive Nachrichten, so wechselt nun der Blickwinkel. Plötzlich sind die Probleme von Verschuldung, Inflation und schwacher wirtschaftlicher Entwicklung nicht mehr wegzudiskutieren. In diesem sich wandelnden Umfeld, der DAX kann sich nicht mehr über der 16.000 Punkte-Marke halten, versuchen nun viele Marktteilnehmer ihre Aktien loszuwerden, bevor die Unternehmensergebnisse den Rückwärtsgang einlegen.
In den letzten Monaten hatte die Chemie-Branche mit ihren Gewinnwarnungen ganz klar auf eine konjunkturelle Abkühlung hingewiesen. Aber die Marktteilnehmer hatten nur Augen und Ohren für das KI/AI-Thema und haben diese konjunkturellen Signale absichtlich übersehen. So konnten die Aktienindizes höher notieren, als die wirtschaftliche Realität dies hergab. Aktuell legt die Autobranche eine Vollbremsung hin, da diese jedoch noch von ihrem alten Auftragsbestand zehren kann, ist diese Entwicklung noch nicht in den Quartalsergebnissen zu sehen, sie wird jedoch kommen. Übergeordnet rutschen Europa und Nordamerika in eine Rezession. China kämpft ebenfalls mit einer wirtschaftlichen Abkühlung und tritt nicht mehr als (Welt)-Konjunkturlokomotive auf. Die Konjunkturzahlen aus den jeweiligen Ländern sprechen eine klare Sprache. Erfahren Sie mehr über den Verlauf einer Rezessionsphase (hier).
DAX, Tageschart, Stand 15.958 Punkte
In der Wochenendanalyse „DAX-Ausblick: Das Kursziel der Trendwende“ wurde eine Trendumkehr analysiert, die den Aktienmarkt in den kommenden Monaten auf tiefere Niveaus sinken lassen sollte. Die Ernüchterung unter den Anlegern, die sowohl kurzfristig orientierte Trader als auch fundamental orientierte Investoren betrifft, wird zu Zurückhaltung beim Wertpapierkauf führen. Mangelnde Nachfrage nach Aktien wird die Kurse sinken lassen.
Der DAX hat im Wochenverlauf gestern den wichtigen Preisbereich bei 15.780 Punkten erreicht. Dieser gilt als Schlüssel, ob der Index sofort weiter abverkauft wird. Notierungen über dieser Support-Marke signalisieren den Marktteilnehmern noch Hoffnung. Am heutigen Tag kommt es daher zu einem Rücklauf in die Widerstandszone zwischen 15.990 – 16.011 Punkten. Ohne ein Überschreiten dieses Bandes wird der Index bald wieder in Not geraten.
Kurzfristig geht es um die orange Widerstandslinie bei 16.011 Punkten. Solange der DAX unter dieser Marke bleibt, sollte es über kurz oder lang wieder zu einem Test des Kursbereiches bei 15.780 Punkten kommen. Ein neuerliches Unterscheiten des bisherigen Verlaufstiefs wird dann für Klarheit unter den Marktteilnehmern sorgen, dass die Verkäufer das Zepter an der Börse übernommen haben. Übergeordnet lautet das nächste Kursziel für den DAX 15.550 Punkte.
Die aktuell laufende Gegenbewegung ist nur eine Reaktion auf die bisherigen Verluste. In einem schnell nachgebenden Markt verlaufen die Korrekturbewegungen häufig ebenso schnell, was zu einem starken DAX-Anstieg führt. Solch eine Kursbewegung lässt die Anleger wieder hoffen, dass es bald wieder aufwärtsgehen wird. Diese Marktinterpretation ist riskant, da sich das Börsenumfeld eintrübt und daher steigende Kurse nicht von Dauer sein sollten. Die Ernüchterung am Aktienmarkt schreitet voran.
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Ihr
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