Nimmt man den DAX als Bewertungsmaßstab für den Zustand des Aktienmarktes, dann ist dieser mit diesem Wochenstart als besonders schwach zu beurteilen. Die Anleger bekommen es jetzt knüppeldick zu spüren. Der Ölpreis bei 100 Euro, die US-Renditen über 4,3 % und die Unsicherheit über die weitere Zinspolitik der Notenbanken macht die Marktteilnehmer nervös. Mit dem Kursverlauf am gestrigen Tag wurden wichtige Kursmarken unterschritten. Jetzt ist der Blick nach Süden zu richten.
Der Kursverlauf des DAX in der letzten Woche hatte etwas Ungewöhnliches. Obwohl die Leitzinsen in der Eurozone erhöht wurden und die US-Konjunkturdaten Preisdruck signalisierten, stiegen die Indizes. Völlig ungewöhnlich für einen Markt, in dem die Teilnehmer Sorge haben müssten. Die Ursache für dieses Marktverhalten könnte mit dem großen Verfallstag am Freitag zu tun haben, für deren Abrechnung ein hoher DAX „gewollt“ war. Da die großen Player an der Börse das Sagen haben, verwunderte das Hoch am Freitag dann nicht mehr, wie in der Analyse „DAX: Short-Squeeze nach Zinsentscheid“ beschrieben wurde. Die Shortseller wurden gegrillt und das führte zu steigenden Notierungen.
DAX, Tageschart, Stand 15.679 Punkte
Wie bereits in diesem Blog angenommen wurde, sollte die Aufhellung im Chartbild nicht von Dauer sein. Die Schwäche am Aktienmarkt ist unübersehbar. Wohin der Anleger auch sieht, es warten Schwierigkeiten. Bausektor in der Krise, Maschinenbau auch, Autoindustrie steuert darauf zu, da kann es keine Argumente für Aktien geben.
Die Inflation in der Eurozone notiert bei 5,2 %. Bei den aktuellen Ölpreisen wird der Preisdruck weiter andauern und über die Hersteller kommen, die in fast jedem Produkt (in der Herstellung oder Verpackung) Öl verwenden. Ganz zu schweigen von den Preisen an den Zapfsäulen. Woher also manch ein Anleger die Überlegung begründet, dass die EZB bald die Zinsen senken könnte, ist nicht begreiflich.
Umso deutlicher jetzt die Schwäche am Aktienmarkt, bei der sich der DAX nicht einmal die Mühe machte, die 16.000-Punkte-Marke anzugreifen. Es sind zu wenige Kaufwillige am Markt. Der Kursverfall fällt deshalb deutlich aus. Zu Wochenbeginn sollte die Marke bei 15.820 Punkten entscheidend für den weiteren Wochenverlauf sein. Mit der Aufgabe dieser Marke sinken nun die Wertpapierpreise.
Der DAX ist auf dem Weg, den Bereich bei 15.590 Punkten zu testen und zu durchbrechen. Zuvor ist der Bereich bei 15.666 Punkten noch eine Unterstützungszone, die bei der aktuellen Marktlage jedoch nicht lange halten sollte. Kurzfristig fällt der DAX daraufhin bis zu 15.530 Punkte. Übergeordnet lautet das Kursziel weiterhin 15.030 / 15.040 Punkte.
Aktuell sollten Anleger nicht in den fallenden Markt hinein Wertpapiere kaufen. Auch kleinere Anstiege sind nicht von Dauer, wie die letzten Kursbewegungen zeigen. Noch wird am Aktienmarkt vorsichtig auf die morgendliche Notenbanksitzung der FED hingewiesen, bei der man sich neue Erkenntnisse über die weitere Zinspolitik erhofft. Während die Medien noch über die verschiedenen Alternativen schreiben, zögern viele Anleger nicht und verkaufen ihre Aktien.
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Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team
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