An der Börse ist die Stimmung schlecht. Der DAX will nicht mehr ansteigen, wie er das in der Vergangenheit getan hat. Schwere Kurseinbrüche, wie bei dem DAX-Wert Siemens Energy, verschrecken neue Anleger. Börse ist eben doch riskant. Nun kommt es in der neuen Woche auf folgende rote Linie an. Kann diese Kursmarke verteidigt werden, dann sollte eine beruhigende Woche folgen. Kann sie nicht verteidigt werden, dann droht Schlimmeres.
Es sind keine vier Wochen her, da begann der Börsenmonat Oktober. Die Anleger waren leicht optimistisch in diesen Monat gegangen, da sie sich eine Beruhigung der nervösen Marktlage erhofften. Statistisch gesehen ist der Oktober ein starker Börsenmonat. Am Ende des Oktobers ist von dieser Zuversicht nichts mehr übrig, da der DAX weiter nachgab.
Der Grund für die Kaufzurückhaltung ist naheliegend. Niemand sollte Aktien wegen einer Statistik kaufen. Eine Investition wird getätigt, wenn sie sich lohnen wird. Aktien werden gekauft, wenn sich die Chance auf Kursgewinne ergibt. Ohne solch einen Ausblick halten sich die Käufer zurück und warten ab. Dies führt zu sinkenden Kursen, wenn die Verkäufer weiterhin Druck machen.
DAX, Tageschart, Stand 14.687 Punkte
Hatten die Anleger vor dem Oktober mit dem Krieg in der Ukraine einen Kriegsschauplatz zu verarbeiten, sind es nun mit dem Krieg in Israel gleich zwei. Hatten die Anleger vor dem Oktober die Hoffnung auf baldige Zinssenkungen geäußert, so wird nun klar, dass zwar die Leitzinsen im Euroraum und in den USA (erst einmal) nicht mehr angehoben werden, jedoch auf dem aktuellen Niveau gehalten werden sollen. Beide Punkte sprechen nicht für ein Investment in Aktien.
Zudem nimmt die Berichtssaison Fahrt auf. Auch hier zeigt sich Gegenwind für ein Investment in Aktien, da eine Sättigung bei den Zahlen deutlich wird. Manch ein Unternehmen kann zwar noch Milliardengewinne vorweisen, die Marktteilnehmer sind mit den Ergebnissen jedoch nicht zufrieden, weil diese ein Bremssignal aussenden. Das Tempo des Erfolges der letzten Jahre neigt sich dem Ende zu.
Es verwundert daher nicht, dass der DAX wie ein Stein fällt. Allein in den letzten 12 Handelstagen gab der Index 900 Punkte nach. Das Tempo ist enorm. In der neuen Woche geht es nun darum, ob dieser Abverkauf direkt fortgeführt wird oder ob dieser eine Pause einlegen wird. Entscheidend ist die rote Line im oberen Chartbild. Es kommt auf die Kurszone bei 14.640 – 14.660 Punkten an. Hier müssen sich Käufer zeigen, damit vorübergehendes Aktieninteresse aufkommt. In solch einem positiven Szenario würde eine kurze Anstiegsphase den DAX bis in Bereich bei 15.000 Punkten führen können, die dann wieder abverkauft werden sollte.
Anders hingegen, wenn der DAX weiterhin zur Schwäche neigt. Die Schlüsselmarke liegt bei 14.640 Punkten. Unter diesem Kursstand zeigen alle Trendpfeile nach Süden (mehr erfahren). Der Index sollte dann an Fallgeschwindigkeit zulegen und die Flucht aus dem Aktienmarkt sich verstärken. Das nächste Kursziel in diesem Szenario ist mit 13.920 Punkten anzugeben.
Die Stimmung an den Börsen ist trüb. Daran sollte sich auch in der kommenden Zeit nichts verändern. Kurzfristig kommt es darauf an, ob die Anleger eine technische Reaktion als möglich erachten (überverkaufter Marktzustand) oder sich aus dem Aktienmarkt zurückziehen werden (Verkäufer dominieren). Die vielen Probleme von Politik und Wirtschaft sollten Anleger nicht ignorieren. Kriege, Schuldenberge bei Unternehmen und Staaten, hohe Zinsen und Konsumzurückhaltung sind ein riskantes Gemisch, woraus sich keine Kursgewinne ableiten lassen. All diese Faktoren beeinflussen ineinander, wie unser Buchtipp „Verstehen Sie Geld?“ (mehr erfahren) verständlich aufzeigt.
Der Ausblick für die neue Woche hängt von dem Verhalten der Marktteilnehmer an der wichtigen roten Linie ab. Es kommt also darauf an. Notierungen oberhalb von 14.660 Punkten sprechen für eine Aufwärtsreaktion, Notierungen unterhalb von 14.640 Punkten sind ein Zeichen für nachgebende Kurse.
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Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team
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