Signale

Ein Börsencrash hat zunächst immer einen negativen Beigeschmack. Schnell fliegen dem Beobachter Gedanken zu, wie der Verlust von Haus und Hof. Vergessen wird in solch einer Situation die vorangegangene Übertreibung an den Finanzmärkten. Nur weil Anleger gierig waren und Risiken ignoriert haben, konnten die Kurse so unnatürlich hoch steigen. Das rächt sich. Der DAX erreicht jetzt ein Niveau, an dem eine Abkühlung einsetzen sollte, die manch einen Anleger überraschen wird.

Der DAX steigt in Tausender Schritten. Die Anleger haben bereits die nächste Runde Marke bei 18.000 Punkten im Kopf, weil sie sich an das Tempo gewöhnt haben. Sie vergessen die Unnatürlichkeit solcher steilen Kursbewegungen. Noch vor einem Monat notierte der Index bei 17.000 Punkten. Vor drei Monaten waren es 16.000 Punkte. Diese Übertreibungsphase wird jetzt hitziger, die Kurssprünge größer und Kursrücksetzer bleiben vollends aus, da jeder beginnende Rückgang sofort zum Wertpapierkauf genutzt wird. Die letzten vier DAX-Wochenkerzen sind allesamt grün. Gesund ist so eine Entwicklung nicht.

Man kann die aktuelle Börsenlage auch so beschreiben: Stellen Sie sich einen Abend auf einer Party vor. Je mehr Sie trinken, umso berauschter sind Sie, umso schöner verläuft der Abend. Doch die Kehrseite der Medaille bleibt nicht aus. Die Kopfschmerzen am Folgetag werden brutal werden und Sie werden sich wünschen, nicht so viel getrunken zu haben. An solch einer Situation befindet sich der Aktienmarkt, der nicht von der Flasche lassen kann.

DAX, Tageschart, Stand 17.814 Punkte

Die Euphorie an den Finanzmärkten kennt scheinbar keine Grenzen. Dieser Zustand führt zu der wilden Annahme, dass eine Börsenrallye ewig andauern wird oder dass eine Investition an der Börse ohne Risiken sei. Die Überzeugung unter den Marktteilnehmern setzt sich durch, dass man nur mehr investieren müsse, um mehr zu verdienen. Das wiederum treibt die Kurse, weil mehr Geld nach Anlagechancen sucht. Die Blase an den Börsen füllt sich (mehr zum Thema).

Ein untrügliches Zeichen für Übertreibung an der Börse ist die Ignoranz des Marktes, Fehler zu erkennen. Allen voran ist hier die Zinssenkungshoffnung des Marktes zu nennen, die nicht erfüllt worden ist. Seit Oktober 2023 wird dieses Schlagwort als Grundstein der laufenden Börsenrallye genannt. Doch Zinssenkungen wurden bisher nicht gesehen, da sich die Zentralbanken nicht drängen lassen wollen. Denn klar ist, all die Lohnerhöhungen der letzten Monate werden nicht spurlos an den Preisen der Endprodukte vorübergehen können und dann wird die Inflation wieder anziehen.

Am Freitag konnte ein weiterer Aspekt gut verfolgt werden, der die Irrationalität an der Börse aufzeigt. Den Markteilnehmern wird ein geschöntes Bild der Realwirtschaft gezeigt, die dann wiederum schnell in Kaufwillen der Anleger umschlägt. Freitag Nachmittag wurden US-Arbeitsmarktdaten gemeldet, die deutlich besser ausfielen als vom Markt antizipiert wurde. Anstatt 200.000 neue Stellen waren es 275.000. Diese Headline verfehlte ihre Wirkung nicht. Die Börsenkurse legten sofort zu. Die Stimmung ist bekanntlich euphorisiert. Vergessen wird bei dieser Headline, dass die US-Administration diese Zahlen Monate später nach unten revidiert. Der US-Arbeitsmarkt ist nicht so stark wie er ständig schön geredet wird. Die USA steuern auf eine Rezession zu.

Short Signal ID 3688

Der DAX hat sich mit seinem Spurt in den letzten Wochen an die Marke bei 18.000 Punkten herangepirscht. Ob der Index noch in einem letzten Atemzug diese runde Zahl erreichen kann, bleibt abzuwarten. Nach dem Wochenchart (hier ansehen) zu urteilen ist der Preisbereich bei 17.860 Punkten nicht einfach zu überwinden. Sie bietet sich als Basis für eine beginnende Korrektur an.

Im obigen Tageschart lässt sich erkennen, dass die Chancen für eine Abkühlung unterhalb von 17.793 Punkten zunehmen. Im Abendhandel vom Freitag gaben die US-Indizes nach und ließen auch den DAX nachbörslich zurückfallen. Es wird gleich zu Wochenbeginn eine Entscheidung fallen, wie es um die Stärke der Käufer steht. Unterhalb von 17.793 Punkten sollte der DAX bis 17.400 Punkte und später auch bis 17.200 Punkte sinken. Dieser Rückgang ist noch kein Crash, doch wäre der erste Stein ins Rollen gekommen. Wir veröffentlichen DAX-Signale (mehr erfahren).

Gewinnmitnahmen sind an der Börse zu einem Fremdwort geworden. Das muss nicht immer so bleiben. Das aktuelle Kursniveau des DAX ist ein guter Ausgangspunkt für eine deutliche Kurskorrektur, damit sich die Marktteilnehmer wieder beruhigen können. Ein Crash klingt häufig bedrohlich, muss aber nicht so ausfallen. Sie bringt die Börsenkurse auf ein realistischeres Niveau zurück.

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Mit freundlichen Grüßen

Ihr

start-trading Team

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