An der Börse ist der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Hatten sich die Anleger monatelang steigende Kurse wegen baldiger US-Leitzinssenkungen gewünscht, so sprang der Funken schon bald auf Technologiewerte über und es wurde die KI-Rallye entfacht. Wieder stiegen die Börsenkurse und die Indizes ebenfalls. Und nun wird eine weitere Schippe draufgelegt, denn nun ist die Trump-Rallye ausgerufen worden und Anleger greifen wieder wie wild zu. Doch jetzt heißt es Aufpassen.
In diesem Jahr waren Standardwerte nicht so sehr im Fokus der Marktteilnehmer. Allen voran galt es an der KI-Rallye teilzuhaben und sich mit Werten wie Nvidia, Microsoft und Apple einzudecken. Nachdem dieser Drops vollends gelutscht war und es für einen Moment danach aussah, dass sich die Überhitzung an den Börsen beruhigen könnte, da erfolgte das Attentat auf den US-Präsidentschaftskandidaten Trump. Mit den Ereignissen am Wochenende sind sich die US-Anleger sicher, dass Trump der neue US-Präsident werden wird.
Dies wird Folgeereignisse auslösen und diese versuchen die Anleger heute bereits zu antizipieren. Da Trump mehr auf das Inland setzt „America-First-Politik“, und weniger auf internationale Konzerne, legen nun die Aktien zu, die diese defensiven Wirtschaftsbereiche vertreten. An der Börse spricht man von Standardwerten.
DAX, Tageeschart, Stand 18.412 Punkte
Während die US-Anleger wieder einmal in den Rallyemodus wechseln und sich zu Wertpapierkäufen hinreißen lassen, ist das in Deutschland anders. Der DAX zögert. Das liegt besonders an der internationalen Ausrichtung der Unternehmen, die mit einem US-Präsidenten Trump mit Handelsbeschränkungen konfrontiert sein werden. Es könnte zudem auch sein, dass die deutsche Wirtschaft schwach ist und der Aktienmarkt diese Entwicklung nicht übersehen kann. Manch ein Anleger hält sich daher mit deutschen Aktien zurück.
Der DAX kann das Tempo der US-Indizes nicht mitgehen. Die Trump-Rallye schwappt nicht auf den deutschen Leitindex über. Bis zur Mitte dieser Woche geht es daher abwärts. Der DAX kämpft bereist um die wichtige Kursmarke bei 18.500 Punkten und hat sie im Tagesverlauf bereits unterschritten. Entscheidend wird der Tageschlusskurs sein. Jede Notierung unterhalb dieser Marke deutet auf sinkende Kurse hin.
Im obigen Chartbild ist die Bullenfalle gut zu erkennen, auf die in der Wochenendanalyse „DAX-Ausblick: Eine unheilvolle Mischung“ hingewiesen wurde. Der Anstieg in der letzten Woche hat sich jetzt als Falle für all diejenigen erwiesen, die sich haben einlullen lassen und auf diesem Niveau Aktien erworben haben. Wie schon häufig in diesem Blog beschrieben, geht es im Endstadium einer Rallye darum, die „Unentschlossenen“ und die „zu spät kommenden“ einzufangen und sie zum Aktienkauf zu animieren. Wer KI-Aktien zu teuer fand, findet nun seine Chance bei den günstigeren Standardwerten. Diese sind nur optisch günstig.
Wie das obige Chartbild zeigt, hat der DAX die Unterstützungslinie bei 18.500 Punkten wieder nach unten durchbrochen. Nur ein Sprung über diese Widerstandslinie würde das Chartbild aufhellen. Damit gilt: ohne dass der Index wieder über dieser Marke notiert, zeigen die Trendpfeile nach Süden (mehr erfahren). Das aktivierte Kursziel lautet 18.040 Punkte.
Die Trump-Rallye ist in aller Munde und sie kann vor allem US-Anleger begeistern. Doch die Wahrheit ist eine andere. Im Endstadium einer Börsenrallye gilt es neue Nachfrage nach Aktien zu schüren, um kursschonend eigene Aktien zu verkaufen. Die Märkte tun gerade so, als sei ein möglicher Sieg Trumps bei den bevorstehenden Präsidentschaftswahlen eine Überraschung, auf die sie gerade erst gekommen sind (und deshalb erst jetzt an der Börse feiern). Dabei wusste fast jeder Anleger, dass US-Präsident Biden mit 81 Jahren keine Chance zum Sieg hat und damit ist die Trump-Rallye entlarvt. Ihr sollte schon bald die Luft ausgehen.
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