Signale

Nirgends dreht die Stimmung so schnell wie an der Börse. Der DAX war vor zwei Wochen infolge von US-Rezessionsrisiken totgesagt und jetzt wird die nächste Rallye gefeiert. Obwohl an den Fundamentaldaten alles beim Alten ist, sind die Kurse stark gestiegen. Wieder einmal zeigt sich, dass die Kurse die Nachrichten machen. Klettern die Börsenkurse, dann ist die Börsenwelt auch in Ordnung. Doch so einfach wird es nicht werden. Viele Anleger fragen sich, ob man diesem Anstieg trauen kann.

Häufig feiert die Börse diejenigen mit guten Absichten nicht. All diejenigen, die ihre Aktien vor dem Kurseinbruch verkauft haben, um ihre Gewinne zu sichern, stehen jetzt ohne Aktien da. Viele, die ihre Verluste während des Kursrutsches vor zwei Wochen begrenzt haben (Positionen geschlossen), stehen ebenfalls ohne Aktien da, während der Aktienmarkt plötzlich steigt. Damit ist wieder derjenige der Dumme, der seine Aktien verkauft hat. Im aktuellen Umfeld honoriert der Markt Gewinn- und Verlustabsicherungen nicht. Diese Erfahrung zwingt nun Anleger vermehrt, riskanter zu agieren. Beim nächsten Kursrutsch werden sie unbedingt investiert bleiben wollen.

Als wollten die Markteilnehmer eine Bestätigung für die Wende am Aktienmarkt vorweisen, feierten sie am letzten Donnerstag US-Einzelhandelszahlen. Diese sind besser als erwartet gemeldet worden. Siehe da, von Rezession keine Spur, war der Tenor in den Nachrichten und die Anleger zögerten keine Sekunde, noch mehr Aktien zu erwerben.

DAX, Tageschart, Stand 18.322 Punkte

DAX Chart

Hier kommen zwei Stränge zusammen, die nicht zusammenpassen. Wenn es der US-Wirtschaft wirklich gutgehen würde und der Konsum offenbar läuft (nach der Interpretation der Einzelhandelsdaten durch den Markt), dann braucht es keine US-Leitzinssenkungen im September. Nach Lehrbuchmeinung (mehr erfahren) fachen günstige Zinsen die Wirtschaftsentwicklung an und diese wären bei einer starken Konjunktur nicht nötig. Doch so genau wollen die Anleger dieses Thema derzeit nicht beleuchten.

Es gibt noch einen wichtigen Aspekt, der in der Berichterstattung zu kurz kam. In der Regel sind die privaten Anleger nicht so schnell, um bei einem Crash zu handeln, also in den Kursrückgang hinein Wertpapiere zu kaufen. Sie kommen häufig zu spät. Trotzdem ist der DAX stark gestiegen (in einem Atemzug um 1.300 Punkte). Daher müssen große Akteure am Werk gewesen sein.

Der Punkt, um den es geht, ist der Verfallstag am letzten Freitag. Optionen und Futures liefen aus. Möglicherweise haben hier Marktteilnehmer den DAX auf ein günstigeres Abrechnungsniveau heben wollen. An der Börse muss man als kapitalstarker Marktteilnehmer nicht den ganzen Anstieg kaufen, es reicht, wenn man den ersten Stein ins Rollen bringen kann. In der Regel wird bei steigenden Kursen dann trendfolgend gekauft, die Kurse steigen stärker, Leerverkäufer werden aus ihren Positionen gepresst, die dann ebenfalls als Käufer im Markt auftreten, was eine eigene Anstiegsdynamik entstehen lässt.

In der neuen Woche, der Abrechnungstag ist vorüber, muss nun ganz genau hingesehen werden, ob der Markt die Kraft der letzten Woche fortführen kann oder ob der Anstieg wieder anfängt in sich zusammenzufallen. So sicher wie sich der Aktienmarkt durch den Stand der Indizes zeigt, ist die Börsenlage nicht.

Short Signal ID 3789

Ein erster kleiner Hinweis für den Beginn einer Korrekturbewegung wäre ein Rückgang unter 18.240 Punkte. Sinkt der Index unter diese Marke zurück, dann werden Gewinnmitnahmen einsetzen. Es sind viele Gewinne in kurzer Zeit aufgelaufen. Es wird dann darauf ankommen, ob die neuen Käufer, die auf ihren Einstieg hoffen, oberhalb von 18.040 Punkten (rote Linie) bereitstehen werden. Sinkt der Index unter diese Marke, dann wird es riskant an der Börse, der Anstieg wird in Zweifel gezogen werden, und es ergibt sich Korrekturpotential bis 17.800 Punkte.

Die Käufer haben auch noch Chancen. Sie hoffen auf eine V-Formation, was sich im obigen Chartbild klar erkennen lässt. Sie ist in der Regel positiv, da sie auf starke Käufer hinweist. Dafür muss der DAX die Marke bei 18.564 Punkten zurückerobern, dann wäre der 1.500 Punkte Rutsch aufgeholt und die V-Formation verwirklicht. Gelingt dieses Vorhaben, dann sind die meisten Sorgen an der Börse weggewischt.

Beide Marktgruppen (Käufer und Verkäufer) beanspruchen nun die Vorherrschaft an der Börse. Beide Seiten haben ihre Argumente. Die starke Kursreaktion des DAX (auch der US-Indizes) kam zu schnell und könnte auf den Verfallstag zurückzuführen sein. Die neue Woche bekommt daher besondere Bedeutung, da sie nun die Nachhaltigkeit des Anstiegs unter Beweis stellen muss.

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Mit freundlichen Grüßen

Ihr

start-trading Team

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