Anleger treten nach Aussagen des designierten US-Präsidenten Trump zunächst den Rückzug an. Es geht, wie bei seiner ersten Amtszeit auch, um protektionistische Wirtschaftspolitik. Gleich an seinem ersten Arbeitstag sollen Zölle auf Waren aus Mexiko und Kanada eingeführt werden. In der ersten Reaktion geben die Börsenkurse nach. Der DAX muss nun seine Ambitionen auf eine Jahresendrallye unter Beweis stellen und diese Schwäche zur Eröffnung ausbügeln. Zwei Kursmarken sind entscheidend.
Für die überwiegende Zahl der Marktteilnehmer ist diese Ankündigung keine Überraschung. Trump wird wieder seine „America First“ Politik betreiben, so hatte er es auch seinen Wählern versprochen. Waren aus Mexiko und Kanada werden mit 25 % belegt werden und das drückt sofort auf die Stimmung der Anleger. Zudem sollen Produkte aus China mit 10 % Importzöllen belegt werden. Damit sind die drei wichtigsten Handelspartner der USA betroffen. Es wird jetzt darauf ankommen, wie die betroffenen Länder reagieren werden und ob sie ihrerseits mit Importzöllen reagieren werden. Anleger wünschen sich bekanntlich freien Handeln und Profite. Alles, was dieses Vorhaben stört, ist schlecht in den Augen der Investoren, die dann folglich den Rückzug antreten (mehr über wirtschaftliche Zusammenhänge).
DAX, Tageschart, Stand 19.310 Punkte
Der DAX hatte sich in der letzten Handelswoche in eine gute Ausgangsposition gebracht, um eine Jahresendrallye zu beginnen. Diese Ausgangslage steht nun unter einem schlechten Stern, nachdem die Kurse den Rückwärtsgang eingelegt haben. Die Ausbruchsbewegung bekommt Kratzer und Schwäche kommt zum Vorschein.
Nun wird es auf das Sentiment ankommen, wie sehr die Käufer die Aussagen Trumps abtun können. An der Börse machen bekanntlich die Kurse die Nachrichten. Können sich die Kurse erholen, dann werden die Medien wenig verschreckter berichten. Den Investoren geht es aktuell um eine solide Jahresperformance, da wiegt vermutlich das Interesse an einem steigenden DAX höher.
Im Chartbild hat der heutige Kursrückgang für einen Island Reversal gesorgt. Die gestrige Tageskerze steht ohne Kontakt zu seinem beiden Nachbarn da (wie eine Insel). Dies impliziert im Normalfall eine kurzzeitige Trendumkehr. Noch ist die heutige Kerze in Arbeit und das Bild kann sich wandeln, doch der aktuelle Blick auf das Chartbild signalisiert Schwäche. Dies ist insofern von Bedeutung, da dies für Verkaufswillen unter den Anleger sorgen kann und Käufer abschrecken wird.
Der DAX hat seine Chancen auf eine Jahresendrallye noch nicht verwirkt. Es wird auf zwei Kursmarken ankommen, die nun von Bedeutung sind. Nach unten darf der Index nicht mehr unter die rote Linie fallen, die bei ca. 19.130 Punkten verläuft. Neue Zuversicht kommt derzeit nur auf, wenn es dem Index gelingt über 19.480 Punkte zu klettern. Dazwischen ist mit Stillstand zu rechnen.
An den Börsen sind die Kurse auch in diesem Jahr weit gestiegen. Nennenswerte Korrekturen sind ausgeblieben. So kurz vor Schluss geht es hauptsächlich um Gewinnrealisierung. Dennoch sollten Anleger auch an den Jahresanfang 2025 denken. Je mehr sich Anleger mit Trump und der zu erwartenden US-Politik auseinandersetzen, umso mehr Gegenwind kommt auf die Börsen zu. Die Schwäche am Aktienmarkt könnte dann ein Dauerthema werden.
Wir verfolgen die weitere Entwicklung und veröffentlichen neue Einschätzungen. Lassen Sie sich informieren. Nutzen Sie unseren Newsletter (hier eintragen).
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team
P.S.: Erhalten Sie DAX Trading-Signale (mehr erfahren)